Bertelsmann – Rabes Rezept gegen den Shitstorm
Gute Zahlen, hohe Ziele, Strategie-Review _ „Rabenvater“ und noch Schlimmeres musste sich Thomas Rabe nach dem Kahlschlag bei Gruner+Jahr anhören. Der einst so stolze Hamburger Verlag trennt sich von einem Großteil seiner Titel und muss Stellen abbauen. Nachdem in den vergangenen Monaten viele seiner Fusionspläne am Veto der Kartell- und Medienwächter gescheitert sind (u. a. TV-Geschäft in Frankreich und Holland, Buchgeschäft in den USA), ist der Bertelsmann- und RTL-Chef zur leichten Zielscheibe für den Mitarbeiterfrust geworden. Sogar über potenzielle Nachfolger wird bereits spekuliert, die Rede war von Mohn-Enkel Carsten Coesfeld.
Unsere Informationen aus dem nahen Umfeld des Gütersloher Unternehmens zeichnen indes ein anderes Bild: Rabes Plan, in Europa nationale Medienchampions als Gegengewicht zu den US-Medienplattformen wie Netflix, Spotify oder Amazon Prime aufzubauen, ist zwar gescheitert. Unter Druck setze er sich aber vor allem selbst, hören wir. Die Unterstützung der Eigentümerfamilie Mohn und des Bertelsmann-Aufsichtsrats habe er jedenfalls weiterhin. Allerdings seien Korrekturen an der bisherigen Strategie durchaus nötig. Das aber brauche Zeit zum Nachdenken. Vom Aufsichtsrat gibt es jedenfalls keinen konkreten Auftrag zur Ausarbeitung einer neuen Strategie.
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