Private Equity

Private Equity – Worauf Fonds beim Recruiting derzeit achten

Daniela Nienstedt, Managing Director bei Russell Reynolds, und Constantin Theodor Trapp, Managing Partner von Thronsberg
Daniela Nienstedt, Managing Director bei Russell Reynolds, und Constantin Theodor Trapp, Managing Partner von Thronsberg © Russell Reynolds (links), Thronsberg Consulting

_ Die Private-Equity-Branche ist für saftige Gehälter seit jeher bekannt. Je erfahrener die Investment Professionals, desto höher das Salär – ausschlaggebend ist dabei auch der „Carry“, also der Verdienst, der als Anteil an der Wertsteigerung der Portfolios gemacht wird. Laut einer aktuellen Erhebung von Banking Consult winken Analysten bei PE-Firmen durchschnittlich zwischen 70.000 und 120.000 Euro Fixgehalt. Hinzu kommt dann allerdings noch der Bonus (77.000-180.000 Euro).

Associates können mit einer Gesamtvergütung von knapp 200.000 bis gar 480.000 Euro rechnen, das dürfte allerdings v.a. bei großen Fonds wie KKR der Fall sein. Directors, die meist 8-10 Jahre PE-Erfahrung vorweisen, kommen jährlich auf 475.000-910.000 Euro; bei Managing Directors bzw. Partnern liegt der Gesamtverdienst gern mal zwischen 660.000 und 1,8 Mio. Euro. Doch wie schwer ist es aktuell, an die begehrten PE-Jobs zu kommen? Schließlich ist davon auszugehen, dass der längere Abschwung des PE-Markts auch seine Spuren im Recruiting-Verhalten der Fonds hinterlassen hat.

„Zum einen haben wir Klienten, die weiterhin auf Wachstum ausgerichtet sind und ihre Teamstrukturen durch gezielte Hirings von erfahrenen Professionals verstärken“, sagt Constantin Theodor Trapp, Managing Partner der Executive-Search-Firma Thronsberg. Zum anderen gebe es Fonds, denen die aktuellen Makrobedingungen schwerer zusetzen oder die einen geringen Dealflow aufweisen und deshalb zurückhaltender bei Neueinstellungen sind. Auch der Hiring-Fokus habe sich geändert. „Wir beobachten einen erhöhten Bedarf der Fonds nach HR Advisory Services, die über die reine Personalgewinnung hinausgehen. Employee Retention und persönliche Entwicklung der Mitarbeiter gewinnen stetig an Bedeutung“, berichtet Trapp.

Daniela Nienstedt, Managing Director bei Russell Reynolds, sieht Nachfrage nach neuen Mitarbeitern derzeit u. a. von ausländischen Fonds, die den Markteintritt in Deutschland suchen. „Insbesondere auf dem Partner-Level gibt es derzeit sehr viel Bewegung“, sagt sie zu PLATOW. Der Ausbau der Investment-Teams in den letzten Jahren sei durch gesteigertes Interesse an Professionals mit Fokus auf „Value Creation“ und „ESG“ ergänzt worden, fügt Trapp hinzu. Hierdurch schafften Fonds die nötigen Ressourcen, um auch in herausfordernden Zeiten ihre Portfoliogesellschaften wertsteigernd zu entwickeln.

Die beliebtesten Branchen, aus denen Finanzinvestoren rekrutieren, seien nach wie vor Investmentbanking und Unternehmensberatung, sagt Nienstedt, wobei Mitarbeiter mit Consulting-Erfahrung aufgrund des allgemeinen Fokus auf Value Creation momentan etwas gefragter seien. „Der Nimbus der Investmentbanker ist weiterhin ungebrochen, wenngleich je nach Investmentstrategie Kandidatenprofile mit spezifischer Sektor-Kenntnis oder Restrukturierungserfahrung gewünscht sein können“, ergänzt Trapp.

Ergo: Fonds suchen weiterhin die Besten der jeweiligen Kohorten, die intrinsische Motivation, Einsatzbereitschaft, Unternehmergeist, Teamfähigkeit und, selbstredend, die technischen Skills mitbringen. „Gleichzeitig werden die Top-Kandidaten zunehmend wählerischer und sind auf der Suche nach dem idealen Set-up auch bereit, nicht direkt auf das erste Angebot einzugehen“, resümiert Trapp. ck

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