Galeria Karstadt Kaufhof – Vom Traum zum Albtraum
Benko muss wohl selbst in die Tasche greifen _ Schon vor der Corona-Pandemie war Immobilieninvestor René Benko klar, dass sein Prestigeprojekt Galeria Karstadt Kaufhof keinen leichten Start haben würde. Dennoch sollte unterm Strich, so die Hoffnung des Österreichers, der Zusammenschluss nach einer schweren Startphase eine Erfolgsstory werden und das fusionierte Unternehmen als deutsches Traditionswarenhaus im Wettbewerb mit der Onlinekonkurrenz brillieren. Doch Corona trieb Galeria Karstadt Kaufhof in ein Schutzschirmverfahren, in dem der Konzern nun ums Überleben kämpft.
Bei den rd. 1 Mrd. Umsatzeinbußen, die Sanierungsexperte Frank Kebekus für dieses Jahr prognostiziert, wird das Warenhaus in seiner jetzigen Form nicht überleben können. Bleibt nun die Frage, wie viel davon zu retten ist. Im Worst Case werden 80 der 172 Filialen geschlossen. Mit etwas Glück könnten zwei Drittel aber vor der Schließung bewahrt werden. Dazu braucht es ein Entgegenkommen von den Vermietern. Auch Benkos Beteiligungsfirma Signa wird Zugeständnisse machen müssen. Dass Stores der Signa-Gruppe im großen Stil schließen müssen, ist unwahrscheinlich, hält die Holding doch meist Filialen in gut frequentierten Top-Lagen. Doch der sehr vermögende Benko könnte als Vermieter ebenfalls Mietsenkungen gewähren oder schlicht mit Cash aushelfen. Liquidität sei in der Krise denn das A und O, auch für Galeria Karstadt Kaufhof, erklärt Kebekus.
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