Baubranche rechnet mit Kurzarbeit wegen Materialmangel
Wohnungsbauziele in weiter Ferne _ Platz wäre genug, wie Bundesbauministerin Klara Geywitz kürzlich berichten durfte – 900 000 bis 2,0 Mio. Wohnungen würden auf die knapp 100 000 Hektar baureifes Land in deutschen Städten und Gemeinden passen, die das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Regierungsauftrag gezählt hat. Fürs erste genügend Fläche also, um die im Koalitionsvertrag versprochenen 400 000 neuen Wohnungen pro Jahr zu bauen.
Immer enger wird es dafür bei den Energie- und Rohstoffressourcen. Der Ukraine-Krieg habe die Branche in eine „absurde“ Situation gebracht, sagt Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer beim Hauptverband der Deutschen Bauindustrie: eigentlich herrsche Personalmangel, trotzdem müsse man nun über Kurzarbeit nachdenken. In einer aktuellen Umfrage schildern die Mitgliedsunternehmen die Lage: Über 80% berichten, dass Baustofflieferanten nur noch tagesaktuelle oder gar keine Preiszusagen mehr gäben. Am dringendsten fehlt es an Dieselkraftstoff und Stahl, auch Holz, Zement und Bitumen werden zusehends knapp. Knapp ein Drittel der Bauunternehmen geben darum schon keine Angebote mehr ab. Ein weiteres Drittel nutzt die Option, die Ministerin Geywitz im März gemeinsam mit ihrem Amtskollegen Volker Wissing aus dem Verkehrsressort vorgestellt hatte: sog. Preisgleitklauseln, die die Kosten für öffentliche Bauprojekte an die Marktentwicklung koppeln.
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