DAX-Konzerne zeigen Verantwortung
Der Rückzug aus Russland ist für deutsche Unternehmen heikel. Bleiben kostet Image, sich daraus zurückziehen mitunter viel Geld. Und doch fällen weiter Konzerne diese moralisch wichtige Entscheidung.
Unter den DAX-40 zogen mit den verkündeten Exits bei Henkel (hat 5% des Sachvermögens in Russland) und SAP (Neu- und Cloud-Geschäft zuvor schon eingestellt) bisher 19 Konzerne in Russland Konsequenzen. Zu sagen endlich, täte der auch rechtlich komplexen Sachlage Unrecht. Immerhin sind seit Kriegsausbruch am 24.2. nur zwei Monate vergangen. Wahr ist aber auch, dass nicht alle den klaren Exit (etwa Deutsche Telekom) wählten. Mit Adidas, BMW, Conti, Deutsche Bank, DHL, Hannover Rück, Mercedes-Benz, Munich Re, Porsche, Puma und Volkswagen hält sich das Gros zumindest eine Rückkehr nach Russland (noch) offen (Geschäft ausgesetzt). Und bei jenen, die eingeschränkt vor Ort bleiben, gilt es mit Verurteilung aufzupassen. Keine Autos oder Sportartikel zu verkaufen ist schließlich etwas anderes, als wichtige chemische Basisstoffe (BASF), Medikamente (Bayer) oder Hygieneartikel (Beiersdorf) der russischen Bevölkerung zu entziehen.
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