Schwäbisch Hall – Durststrecke bei Ausschüttung und Provisionen
Lange Jahre waren Eigentümer und Vertriebspartner der größten deutschen Bausparkasse verwöhnt. Schwäbisch Hall (Marktanteil über 30%) schüttete reichlich aus und zahlt sogar heute noch nach Worten von Reinhard Klein (59) mit die höchsten Provisionen der Branche an seine Vertriebspartner, allen voran die rd. 900 Volks-und Raiffeisenbanken. Diese Zeiten sind erst einmal vorbei. Richtig klagen wollte der Vorstandschef, dessen Vertrag zum Jahreswechsel um fünf Jahre verlängert wurde, bei der Bilanzvorstellung aber auch nicht.
Das Zinstief macht den Genossen wie der Branche zwar das Leben schwer, abzulesen am Zinsüberschuss (-8% trotz 6% mehr Neugeschäft). Mit 295 Mio. Euro v. St. (-12%) könne sich das Ergebnis 2018 dennoch sehen lassen. Es wäre jedenfalls geringer, hätte Klein nicht gegengesteuert und so in den zurückliegenden Jahren insgesamt 300 Mio. Euro herausgeholt. Die Personalkosten wurden um 15% reduziert, Vertriebsprovisionen und Gehälter im Außendienst gedrückt. Gerade die temporäre Abschaffung der Bestandsprovision sorgte vor zwei Jahren für Diskussionen bei den Genossen. Hoffnung auf eine baldige Wiedereinführung der Prämie macht Klein den Vermittlern nicht. Hierfür müsse das nachhaltige Ergebnis erst wieder 300 Mio. bis 350 Mio. Euro erreichen. Danach sieht es nicht aus. In den nächsten Jahren wird das Ergebnis eher sinken. Auch die DZ Bank als Eigentümer kann kaum mit steigenden Gewinn- abführungen rechnen. Für 2018 gab es 16 (Vj. 25) Mio. Euro.
Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
- Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
- 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
- monatlich kündbar
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Fusion mit Commerzbank – Spielen auch die Investmentbanker mit?
Es klang wie eine Ankündigung mit eingebauter Ausstiegsoption, als die Deutsche Bank die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit der Commerzbank offiziell bestätigte. Die Deutsche Bank... mehr
BayernLB weckt Begehrlichkeiten
Dem geschassten BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler hat es zwar nicht mehr geholfen, aber schon im November war klar, dass die Bank 2018 ein Rekordergebnis vorlegt. Nach DZ Bank, Commerzbank... mehr
Fraport – Schulte steckt zwischen zwei Mühlsteinen
Finanziell war das Jahr für den Flughafenbetreiber Fraport gut. Dass die boomende Reiseindustrie für einen Passagierrekord von 69,5 Mio. Fluggästen (+8%) am hessischen Drehkreuz sorgen... mehr
Talanx löscht Brandherde in der Industrieversicherung
Der umfassend angelegte und von Konzernlenker Torsten Leue im vergangenen Jahr angetriebene Umbau des Versicherungsunternehmens Talanx zeigt deutliche operative Fortschritte. Das EBIT... mehr
Bertelsmann und Adidas mit Personal-Rochade
Wenn im Frühjahr die Hauptversammlungen anstehen, beginnt auch das Stühlerücken in den Kontrollgremien. Die Schwergewichte Bertelsmann und Adidas setzen dabei auf gegenseitige Expertise.... mehr
Deka Vermögensmanagement verliert Geschäftsführer
Die Geschäftsführung der Deka Vermögensmanagement (DVM), der im Frühjahr 2018 neu strukturierten Asset-Management-Wertpapiergeschäftseinheit, verliert mit Dyrk Vieten zum Ende April... mehr
Nachhaltigkeit hält Verpackungsindustrie auf Trab
Der Kampf gegen den Verpackungswahn und die Vermüllung der Meere hat deutlich Fahrt aufgenommen. Auch in der Wirtschaft. Immer mehr Unternehmen verschreiben sich freiwillig der Nachhaltigkeit.... mehr
Holger Steltzner – Kabale im „FAZ“-Herausgebergremium
Gerade einmal knappe neun Zeilen lang war die Mitteilung auf Seite eins, in der die „FAZ“ ihre Leser über den Abgang des seit 2002 für den Wirtschafts- und Sportteil verantwortlichen... mehr
Bosch – Denner lässt es Boni regnen
Die Börse meint es aktuell nicht gut mit den Autozulieferern. DAX-Riese Conti fährt seit über einem Jahr den Kurshochs hinterher. Großaktionär Schaeffler darf sich wegen der anhaltenden... mehr