Altersversorgung

DAX-Unternehmen – So stabil sind die Pensionskassen

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_ Nach mehr als einem halben Jahr Corona-Krise haben sich die Pensionsvermögen der DAX- und MDAX-Unternehmen im dritten Quartal wieder stabilisiert. Schrumpfte das sog. Planvermögen Ende März noch auf 280,4 Mrd. Euro, lag dieses Ende September mit 298,0 Mrd. Euro schon wieder nahe dem 2019er-Ultimo von 302,5 Mrd. Euro. Im selben Zeitraum erholte sich auch der Ausfinanzierungsgrad von 69,2% per Ende 2019 über 64,5% (Q1) auf aktuell 67,4%. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung der Berater von Willis Towers Watson (WTW).

Hierbei beobachten die WTW-Experten unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Anlageklassen wie auch eine zunehmende Bedeutung von Investments in alternative Anlageformen. Der für die Unternehmen maßgebliche Rechnungszins stagnierte im aktuellen Niedrigzinsumfeld, was zu ggü. dem Q2 weitgehend unveränderten Pensionsverpflichtungen führte. Damit erhöhte sich ihr Ausfinanzierungsgrad lt. der Modellrechnung leicht um knapp einen Prozentpunkt.

Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten, denn die Folgen der Corona-Krise sind für den Kapitalmarkt nur schwer vorhersehbar. Der Rechnungszins steht anhaltend unter Druck. Mit einem Ende der Niedrigzinsphase ist auf längere Sicht nicht zu rechnen. Die Kapitalmärkte stellen die Pensionsmanager mit hoher Volatilität und geringen Renditeerwartungen im klassischen Anlagesektor vor große Herausforderungen. „Kurzfristig ist keine Zinserholung zu erwarten. Unternehmen sollten sich daher auf eine weiter andauernde Phase niedriger Zinsen einstellen“, sagt Heinke Conrads, Leiterin Retirement Deutschland und Österreich bei WTW. Die Expertin weiß auch, dass es Unternehmen, die ihre Pensionswerke bereits risikooptimiert ausgerichtet haben, leichter fallen dürfte, ihre Pensionswerke stabil durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zu steuern.

Erst kürzlich hat etwa der Spezialchemie-Konzern Lanxess sein deutsches Pensionsvermögen um 100 Mio. aufgestockt und damit die betriebliche Altersversorgung gestärkt. Entsprechend reduzieren sich die Pensionsrückstellungen, die zum Ende des Q2 bei 1,135 Mrd. Euro lagen. Der konzernweite Ausfinanzierungsgrad der Pensionsverpflichtungen steigt mit der Transaktion von rd. 56 auf etwa 60%.

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