Autoindustrie – Lebenszeichen einer komatösen Branche
Autoindustrie – Lebenszeichen einer komatösen Branche
Hoffnungsvoller September _ Es hat nicht erst Corona bedurft, um einen Aderlass in der deutschen Autoindustrie auszulösen. Die Pandemie traf auf eine bereits unter den Folgen von Handelsstreit und verschlafenem Strukturwandel, angeheizt durch strengere EU-Abgasregeln, der harten US-Techkonkurrenz und dem chinesischem Vormarsch in der E-Mobilität, leidende Branche. Die Viruskrise wirkte wie ein Brandbeschleuniger auf sinkende Absätze, weniger Neuzulassungen und steigende Verluste, worauf Autobauer wie Daimler, BMW, MAN, Opel und Audi mit strengen Sparprogrammen und umfangreichen Stellenstreichungen reagieren.
Der September brachte nun die lang ersehnte Trendwende. Zum ersten Mal in diesem Jahr hat der EU-Automarkt wieder einen Anstieg verzeichnen können. Europaweit rollten mit 933 987 Pkw 3,1% mehr Autos auf die Straßen als im Vj., wie der Dachverband Acea vorrechnet. Auch in der Autonation Deutschland riss die Pechsträhne im Spätsommer mit 265 200 zugelassenen Wagen zu 244 622 im September 2019. 2020 litt auch hier die Nachfrage. Ein „beispielloser Einbruch“, wie VDA-Präsidentin Hildegard Müller die Lage der Branche beschrieb. Deutschland erreichte den tiefsten Stand im April mit gerade mal 120 840 (310 715) Neuzulassungen. Jetzt atmet die Branche sichtlich auf. Auch wenn ein Sondereffekt die Vergleichszahl aus September 2019 etwas gedrückt hatte, hofft die Branche nun auf wieder etwas mehr Dynamik.
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