Grosshandel

Metro – Noch bleibt Kretinskys Schwert stumpf

_ Mehr Flexibilität erreichen will der tschechische Investor Daniel Kretinsky mit seinem angekündigten Übernahmeangebot für Metro. Der in Aussicht gestellte Angebotspreis von 8,48 Euro je Aktie ist zwar wenig attraktiv und liegt deutlich unter Kretinskys gescheiterter Offerte von vor gut einem Jahr (16 Euro), die wichtige Schwelle von 30% dürfte der Kohle-Milliardär dennoch locker überspringen (vgl. PLATOW Börse). Verfügt Kretinskys EP Global Commerce doch bereits über einen Anteil von 29,99% an der Metro. Nach deutschem Übernahmerecht wäre Kretinsky, wie von ihm angekündigt, dann frei, nach Belieben weitere Metro-Aktien einzusammeln.

Das Timing der Übernahmeofferte dürfte indes kein Zufall gewesen sein. Nach der Ankündigung von Metro-Chef Olaf Koch, zum Jahreswechsel seinen Posten räumen zu wollen, hatte das von Oberaufseher Jürgen Steinemann geleitete AR-Präsidium die Suche nach einem Nachfolger an sich gezogen. Damit ist ausgerechnet Kretinskys Vertreter im Metro-AR, Marco Arcelli, bei der Kandidaten-Suche außen vor, was in Prag für einigen Verdruss gesorgt haben soll. Mit seiner Ankündigung, weitere Metro-Aktien zukaufen zu wollen, hat Kretinsky ein klares Signal an den Aufsichtsrat gesendet, bei der Koch-Nachfolge mitreden zu wollen.

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