Portoerhöhung – Post-Chef Appel muss um jeden Cent ringen
Im zweiten Anlauf will Deutsche Post-Lenker Frank Appel jetzt die im Herbst eingeleitete Portoerhöhung für den Briefversand des gelben Riesen durchboxen. Damals war der Bonner CEO damit noch an der Bundesnetzagentur gescheitert, weil gewünschte Daten nach der sommerlichen Gewinnwarnung des DAX-Konzerns fehlten. Nun wagt Appel den nächsten Versuch, um die aus dem Ruder gelaufenen Personal- und Transportkosten bei der schwächelnden Briefsparte (Q3-EBIT: -209 Mio. Euro) in den Griff zu bekommen. Die Chancen stehen eigentlich günstig, denn die letzte Erhöhung liegt bereits drei Jahre zurück.
Fast 3% zog die gelbe Aktie nach Bekanntgabe am frühen Dienstag an. Obwohl die Entscheidung der Behörde noch ausstand, bescherte die pure Aussicht auf ein höheres Porto dem Papier den ersten nennenswerten Kursausschlag seit September. Binnen weniger Stunden musste das Post-Management allerdings schon wieder zurückrudern. Die Behörde wolle nicht den von der Post angepeilten Preisanstieg (10 Cent mehr pro Standardbrief) durchwinken, sondern beabsichtige lediglich einen Anstieg um bis zu 4,8% bis 1.4. zu bewilligen. Ein Standardbrief würde somit nur 3,36 Cent teurer werden. Zu wenig, um die strauchelnde Sparte in die Spur zu bekommen, hallte es aus dem Post-Tower. Weitere Kostensenkungsmaßnahmen müssten auf dieser Basis folgen. An der Börse erstickte die Nachricht sogleich die zarte Euphorie im Keim (-3,9%).
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