Bankensektor

Gestalterbank – Eine Perle unter den Volksbanken

Vorstand der Gestalterbank (v.l.): Daniel Hirt, Alexander Müller (Vorsitzender), Clemens Fritz, Ralf Schmitt.
Vorstand der Gestalterbank (v.l.): Daniel Hirt, Alexander Müller (Vorsitzender), Clemens Fritz, Ralf Schmitt.

_ Dafür, dass die Gestalterbank mit Sitz in Villingen-Schwenningen zu einer der größten deutschen Geno-Banken mutiert, blieb sie bislang eher unter dem Radar der überregionalen Presse.

Nachdem sie ihre Bilanzsumme allein 2023 um 10% auf knapp 12 Mrd. Euro steigerte, wird es Ende dieses Jahres wohl noch einmal einen Sprung geben, wenn die geplante Fusion mit der Volksbank Rhein-Wehra rückwirkend zum 1.1.24 erfolgt ist (Zustimmung der Vertreterversammlungen steht noch aus).

Bei der Gestalterbank handelt es sich aber nicht nur um ein großes, sondern auch sehr modern aufgestelltes Haus, wie Vorstandschef Alexander Müller auf der heutigen PK bekräftigte. Neben der entsprechenden Namensgebung basiere das v.a. auf dezentralem Arbeiten mit hoher Nutzung digitaler Kanäle. Denn auch den Fachkräftemangel löse man nur mit einer solchen Kultur und sinnstiftender Arbeit, wodurch sich die Generationen Y und Z „ködern“ ließen, so Müller.

2023 knackte die Volksbank erstmals die 100 Mio. Euro-Marke beim Betriebsergebnis vor Bewertung (+12% z. Vj.). Dabei war der Zinsüberschuss sogar rückläufig (-6%), was der Vorstand mit höheren Zinsaufwendungen aufgrund der Refinanzierungsstruktur begründet. Der Provisionsüberschuss stieg um 5% auf 72 Mio. Euro, der Verwaltungsaufwand um 3%. Umso beachtlicher, dass die Cost-Income-Ratio auf 57% gedrückt wurde und somit unter dem Volksbanken-Schnitt für BaWü liegt (65%).

Für 2024 erwartet der Vorstand nunmehr ein deutliches Wachstum beim Zinsergebnis, bei Provisionsüberschuss und Verwaltungsaufwand eine moderate Steigerung. Bei den Einlagen (8,2 Mrd. Euro, +18%) sorgten 2023 institutionelle Kunden (+44%) für das kräftige Plus; bei Privatkunden tat sich nicht viel (+0,7%) und Firmenkunden parkten 4% mehr Liquidität bei der Bank. Vom Wettbewerb um Tagesgeldzinsen hält Müller dennoch nichts, denn es gehe darum, ggü. den Kunden fair zu sein – nicht um Lockvogel-Angebote. ck

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