Aareal Bank – Ukraine sorgt für Sinneswandel bei Heuschrecken
Petrus-angebot an kleinaktionäre _ Nur zwei Monate, nachdem das erste Übernahmeangebot für die Aareal Bank am Widerstand von Petrus und Teleios gescheitert ist, legen Advent und Centerbridge mit einem neuen Angebot nach. Mit 33 Euro liegt es nach Abzug der Dividende netto zwar nur 0,40 Euro über dem alten. Dennoch haben Advent und Centerbridge die Aareal-Rebellen, zu denen neben Petrus und Teleios auch Daniel Kretinsky und Talomon gehören (Aareal-Anteil zusammen 37%), jetzt für sich gewinnen können. Im Gespräch mit PLATOW erläutert Petrus-Partner Till Hufnagel den Grund für den Sinneswandel. Neben dem besseren Preis ist das vor allem das wirtschaftliche Umfeld seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine.
Aareal hat Immobilien für 200 Mio. Euro in Moskau in den Büchern, so Hufnagel. Die stünden alleine für über 3 Euro vom Buchwert je Aktie, Zukunft ungewiss. Darüber hinaus würden Petrus als größter Aktionär (18%) wie auch die anderen Heuschrecken bei einem neuen Deal mit der Hälfte des bisherigen Anteils noch sieben Jahre an Bord bleiben und so von weiteren operativen Verbesserungen profitieren. Die dann 9% an der Bietergesellschaft von Advent und Centerbridge wären zwar ohne Stimmrechte. Eigene Vorstellungen zur Besetzung etwa des AR hat Hufnagel aber durchaus. Er vertraut indes darauf, dass Advent und Centerbridge ihren Job ordentlich erledigen. Dazu gehören klare Vorgaben an das Management um Aareal-Chef Jochen Klösges (u. a. Überprüfung des zu breiten Kreditportfolios) ebenso wie die operative Trennung der Bank- von den IT-Aktivitäten, die bei der von Ex-SAP-Mann Hartmut Thomsen geführten Tochter Aareon gebündelt sind. Der Zeitpunkt einer Aareon-Abtrennung stünde erst einmal nicht im Vordergrund, so Hufnagel.
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