Apple – Cook in der Jobs-Falle

Mit einer Umsatzwarnung löste Apple in der ersten Handelswoche ein Börsenbeben aus. Per Ad Hoc teilte Tim Cook am Mittwoch (2.1.) nachbörslich mit, sein Tech-Riese habe im Weihnachtsgeschäft die Umsatzerwartungen (89 Mrd. bis 93 Mrd. US-Dollar) nicht erreicht. Nur noch 84 Mrd. Dollar sollen es laut neuer Prognose werden. Die finalen Zahlen kommen am 29.1., das Börsen-Echo folgte aber sofort und riss die Apple-Aktie knapp 9% in den Keller. Cook selbst trifft die Pleite doppelt schwer. Nicht nur bekommt er den geballten Handelsstreit zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Regierungschef Xi Jinping wegen eigener Fehleinschätzungen zu spüren. Das Umsatzfiasko im wichtigsten Quartal befeuert zusätzlich die Häme seiner Kritiker, die Cook nur im Schatten seines großen Vorgängers, Steve Jobs, sehen.

In der Tat ist es die erste Umsatzwarnung für Apple seit Einführung des iPhones – Jobs‘ umsatzstarkes Vermächtnis, mit dem er sich bei den Apple-Jüngern unsterblich machte. Doch der i-Hype verliert an Tempo. Neben China schwächeln die iPhone-Verkäufe auch in entwickelten Märkten. Und auch die anderen Mitglieder der Apple-Familie (iPad, MacBook, Apple Watch) straucheln. Zu teuer und dafür zu wenig innovativ, höhnen die Kritiker. Parallel brechen chinesische Smartphone-Anbieter wie Xiaomi, Huawai oder Vivo vor. Cook steht mit dem Rücken zur Wand. Versuche, die teuren Geräte mit Wartungsangeboten attraktiver zu machen, fruchten kaum. Derweil ziehen die von ihm angestoßenen Apple Services iCloud, Apple Music und der Verkauf von Apps an (+19% ggü. Vj.). Für Cook wird es allmählich Zeit, dem Konzern noch stärker seinen Stempel aufzudrücken. Eine Absicherung des Jobs-Imperiums durch stabile Service-Erlöse kann keine Dauerlösung sein.

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