CDU/CSU – Wie AKK das Merz-Lager umgarnt

Derweil muss AKK bei ihren parteiinternen Gegnern, aber auch mit Blick auf die CSU noch viel Überzeugungsarbeit leisten, um die tendenziell bedrohten und tief gespaltenen Volksparteien über Inhalte wieder schlagkräftiger zu machen und so zu einen, dass auch der wertkonservative Flügel ihr die Stange hält. Dafür bietet sich bereits am heutigen Freitag Gelegenheit. Für die CSU-Klausur in Kloster Seeon hat sich AKK entsprechend viel Zeit genommen und wird nicht nur am heutigen Freitag, sondern auch Samstag dort sein, um den misslungenen Auftritt Merkels auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2016 möglichst vergessen zu machen. Sich von Merkels GroKo abzusetzen und den Parteien wieder ein schärferes und eigenständiges Profil zu geben, wird AKK, aber auch den anderen Vorsitzenden dadurch ermöglicht, dass mit dem CSU-Sonderparteitag am 19.1. in München mit Horst Seehofer der letzte Parteichef, der zugleich auch Minister im Kabinett Merkel ist, sein Amt an Markus Söder abgibt. Ab diesem Zeitpunkt werden alle drei „Volksparteien“ mit AKK, Söder und Andrea Nahles (SPD) von Persönlichkeiten geführt, die unabhängig von der Kabinettsdisziplin sind und ihre Stimme kritisch erheben können. Somit ist die Trennung von Parteivorsitz und Kanzleramt für die CDU der Schlüssel zur Erneuerung, den AKK nutzen wird. Die FDP und Christian Lindner werden die neue Raumenge noch zu spüren bekommen und schon beim Stuttgarter Dreikönigstreffen am Sonntag die entsprechenden Töne anklingen lassen.