Grosshandel

Metro – HV-Mehrheit für Kretinsky in greifbare Nähe gerückt

Metro-Chef Olaf Koch beim Eintritt in den MDAX 2017
Metro-Chef Olaf Koch beim Eintritt in den MDAX 2017 © Metro AG

_ Die von Daniel Kretinsky gelegte Schlinge um den Lebensmittelgroßhändler Metro zieht sich allmählich zu. Nach Ablauf der ersten Annahmefrist, die am vergangenen Donnerstag endete, konnte der tschechische Investor mit seinem Übernahmeangebot zwar nur magere 2,11% der Stimmrechte einsammeln, aber einschließlich der von ihm bereits gehaltenen Metro-Anteile (29,99%) sowie eines Optionsgeschäfts, das ihm den Zugriff auf weitere 4,99% der Stammaktien sichert, verfügt Kretinsky nunmehr über 37,09% an dem Großhandelskonzern. Bei einer Präsenz von rund 80% auf der jüngsten Hauptversammlung im vergangenen Februar, ist Kretinsky einer HV-Mehrheit damit bereits verdächtig nahegekommen.

Die bis zur notwendigen Marke von gut 40% noch fehlenden Anteile kann sich der Kohle-Milliardär nach Abschluss des Übernahmeangebots, die zweite Annahmefrist läuft vom 4.11. bis zum 17.11., locker am Markt beschaffen. Da Kretinsky mit seinem Übernahmeangebot die kritische Schwelle von 30% übersprungen hat, kann er künftig ohne eine abermalige Offerte beliebig zukaufen. Mit der HV-Mehrheit in der Tasche, kann Kretinsky auf dem nächsten Aktionärstreffen im Februar entscheidenden Einfluss auf eine Neubesetzung des AR nehmen. Daran könnten dann auch die beiden Familien-Stiftungen Beisheim und Meridian, die zusammen gut 23% an der Metro halten, nur noch wenig ändern.

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