Deutsche Bank – Auftaktquartal wird für Sewing zur Nagelprobe
Christian Sewing bemühte sich, Zuversicht zu verbreiten. Erstmals nach drei Verlustjahren in Folge erzielte die Deutsche Bank 2018 wieder einen Nettogewinn, wenn auch nur einen recht mageren von 341 Mio. Euro. Das Ziel, die bereinigten Kosten auf 23 Mrd. Euro zu begrenzen, wurde mit 22,8 Mrd. Euro sogar übererfüllt und auch beim Stellenabbau kam der Branchenprimus schneller als erwartet voran, zählte Sewing auf seiner ersten Bilanz-PK als Deutsche Bank-Chef seine Erfolge auf. An der Börse wollte der Funke nicht überspringen. Die Deutsche Bank-Aktie verlor in der Spitze mehr als 4% und konnte diese Verluste erst im Tagesverlauf eingrenzen. Denn trotz der um 1,1 Mrd. Euro verringerten Kostenbasis kam die Deutsche Bank beim Ergebnis vor Steuern kaum vom Fleck. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Vorsteuergewinn lediglich um 100 Mio. auf 1,3 Mrd. Euro. Verantwortlich dafür war vor allem der anhaltende Ertragsschwund. Im Gesamtjahr sanken die Erträge um 4% auf 25,3 Mrd. Euro.
Das ganze Drama der Deutschen Bank zeigt sich einmal mehr im völlig verkorksten Schlussquartal. Ein miserables Marktumfeld, insbesondere in der einstigen Paradedisziplin Anleihehandel, der Rückzug aus nicht strategischen Randgeschäften und nicht zuletzt der Reputationsschaden im Zusammenhang mit den Geldwäsche-Vorwürfen (Danske Bank, Panama Papers) sowie der spektakulären Großrazzia Ende November bescherten der Deutschen Bank im vierten Quartal einen Nettoverlust von 409 Mio. Euro.
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