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Wann kommt der nächste Börsencrash – Angstgegner oder Chance?

Das Szenario eines Börsencrashs lässt vielen Anlegern einen kalten Schauer über den Rücken laufen – kann sich doch innerhalb kürzester Zeit der Wert der im Depot enthaltenen Aktien stark reduzieren und die über lange Zeit hart erkämpften Gewinne in Luft auflösen. Demgegenüber nutzen findige Anleger den gerade dann guten Einstiegszeitpunkt für eine zuvor ins Auge gefasste Aktie. Doch kein Orakel dieser Welt vermag vorher zu wissen, wann ein Tiefstand erreicht ist. Ebenso kann niemand einen Crash an der Börse genau vorhersagen, auch wenn es zum Teil Vorboten dafür gibt. Die Corona-Krise hat gezeigt, wie überraschend ein plötzlicher Abverkauf einsetzen kann.

Was ist überhaupt ein Börsencrash?

Was ist ein BörsencrashPer Definition wird unter einem Crash (auch Börsenkrach, Absturz, Kurseinbruch) ein Markteinbruch von mehr als 20% an nur einem einzigen Handelstag oder eine extrem hohe Volatilität über mehrere Tage hinweg verstanden. Ein plötzlicher Börsencrash ist von einem über einen längeren Zeitraum von anhaltenden Preisrückgängen gekennzeichneten Markt, einem Bärenmarkt (auch Baisse), zu unterscheiden. Unter einer Börsenkorrektur versteht man hingegen einen moderaten Rückgang zwischen 10 und 20 Prozent. Die Kurse fallen in der Regel sehr stark, erholen sich aber auch schnell wieder. Die Ursachen sind bei einer Korrektur oft psychologischer Natur.

Was passiert, wenn die Börse crasht?

Ein Börsencrash ist theoretisch gesehen ein rapider Abverkauf von Aktien. Das heißt, Anleger fürchten um ihr Geld und steigen aus dem Aktienmarkt aus. Zeitgleich wollen immer weniger Anleger investieren. Dadurch entsteht eine enorme Volatilität, welche ab einem bestimmten Punkt selbst erfahrene Investoren zum Verkauf zwingt, um bei besseren Kursen erneut einzusteigen. Dazu kommen ausgelöste Stopp-Loss-Orders. Die ausgelösten Stoppmarken treiben den Abverkauf schließlich voran, was wiederum die Aktienpreise drückt.

Was sind die Gründe für einen Börsencrash?

Bestimmte Ereignisse, die einen Absturz auslösen können, sind gut vorhersehbar. Dies betrifft beispielsweise feste Termine für Wahlen oder bestimmte Entscheidungen in der Geldpolitik. Jedoch ist dies eher selten der Fall. Börsencrashs entstehen meist ganz plötzlich und werden durch unvorhersehbare Ereignisse oder News ausgelöst, wie zum Beispiel die Corona-Krise oder die 9/11-Angriffe. Diese Ereignisse oder News verursachen den Absturz der Kurse allerdings nicht direkt selbst – es sind vielmehr die Panikverkäufe verunsicherter Anleger.

Wann war der letzte Börsencrash?

Der letzte Börsencrash wurde durch die Corona-Krise im Jahr 2020 ausgelöst und zeigte, wie plötzlich eine Börse abstürzen kann. Ohne jegliche Vorwarnung rauschten Anfang des Jahres 2020 die Kurse verschiedenster Aktien um knapp 30% nach unten. Die Ungewissheit über die Folgen des Virus löste Panik an den Aktienmärkten aus; der Einfluss auf die Wirtschaft war nur schwer abzusehen. In Deutschland reagierten die Kurse und fielen insgesamt um knapp 40 Prozent. Das Erstaunliche: Genauso schnell wie die Märkte einbrachen, stiegen sie auch wieder. Nach der Bodenbildung legten viele Indizes, u.a. der DAX in Deutschland, eine beeindruckende Performance hin – beflügelt vom billigen Geld durch die kollektive Niedrigzinspolitik der Notenbanken.

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Die Historie der größten Börsencrashs

Der nachfolgende Artikel soll einen Überblick über die größten Börsencrashs in der Geschichte geben. Wir zeigen ebenfalls, wie lange es gedauert hat, bis sich die Kurse wieder erholt haben. Das dürfte interessante Einblicke für jeden Anleger beim Investieren geben.

Börsencrash 1929

Der Börsencrash von 1929 ist auch als „Schwarzer Donnerstag“ bekannt. Der Aktienmarkt eröffnete am 24. Oktober 1929 um 11% unter dem Niveau des Vortages. Die Verluste konnten durch verschiedene Interventionen begrenzt werden, sodass sich am darauffolgenden Tag die Kurse sogar leicht erholten. Das war jedoch nur von kurzer Dauer. Am sogenannten „Schwarzen Montag“, dem 28. Oktober 1929, ging der Dow Jones Industrial Average um 13% niedriger aus dem Handel. Am nächsten Tag, dem „Schwarzen Dienstag“, fanden diverse Panikverkäufe statt und der Aktienmarkt fiel erneut um fast 12%. Vom Höchststand bis zum Tiefststand stand ein Verlust von 89,19%. Erst 25 Jahre später erreichte der DJI seinen vorherigen Höchststand.

Wieso Börsencrash 1929?

Der Börsencrash im Jahr 1929 machte sich besonders in den USA bemerkbar. Die amerikanische Wirtschaft war das Jahrzehnt zuvor geprägt von einer Blütezeit, den goldenen 1920er-Jahren. Sie waren getrieben von technischer Innovation, starker Politik und einer florierenden Industrie, wovon auch der Aktienmarkt profitierte. Der DJI stieg von 1920 bis 1929 um fast 400%, ohne eine Form der Korrektur. Diese Rallye der Aktien und der Wirtschaft kam zu einem abrupten Ende, als die ersten Investoren sich entschieden, ihre Gewinne zu verwirklichen. Der dadurch ausgelöste Dominoeffekt führte zum Börsencrash.

Börsencrash als Auslöser der Weltwirtschaftskrise?

Der Börsencrash 1929 gilt nicht als die alleinige Ursache für die Weltwirtschaftskrise, beschleunigte jedoch den Einbruch der Wirtschaft weltweit. Bis 1933 war fast die Hälfte aller amerikanischen Banken zusammengebrochen und ca. 30% der Mitarbeiter waren arbeitslos. Die von der US-Regierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt veranlassten Maßnahmen konnten die schlimmsten Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise reduzieren. Jedoch konnte sich die amerikanische Wirtschaft erst nach 1939 vollständig wieder erholen.

Der Crash von 1987

Der Börsencrash im Jahr 1987 hatte einen vorher noch nie dagewesenen Auslöser: Die Digitalisierung des Börsenhandels und die damit einhergehende Automatisierung der Märkte. Am sogenannten „Schwarzen Montag“ fiel der DJI um knapp 22%, ein bis dato noch nie gesehenes Ereignis. Abverkäufe in Asien und Europa lösten eine Welle von Panikverkäufen aus, angetrieben von automatisierten Stopp-Loss-Orders. Im Gegensatz zu 1929 dauerte es jedoch nur zwei Jahre, bis der Dow wieder sein vorheriges Level erreichte.

Dotcom-Blase von 2000

Ende der 1990er hatte das Internet in vielen Teilen der USA und Europa an Popularität gewonnen. Während es im Jahr 1990 knapp 2,5 Millionen Internetnutzer gab, waren es 1998 bereits 350 Millionen, bis zur Jahrtausendwende sogar 410 Millionen. Dieser rasante Anstieg ermöglichte vorher unvorstellbare neue Geschäftsideen. „Billiges Geld“, welches durch niedrige Zinsen der Banken verfügbar war, ermöglichte die Realisierung dieser Ideen. Hoffnungsvolle Anleger witterten ihre Chance. Der neue Markt war jedoch schnell überbewertet (Aktienbewertung), da es zu einem wahren Ansturm auf alle Aktien mit „.com“ im Namen kam. Dies führte schnell zu einer Blasenbildung. Die Blase platzte schließlich zur Jahrtausendwende, die Börse brach zusammen und leitete gleichzeitig einen Bärenmarkt ein. Es dauerte knapp sieben Jahre, bis das alte Niveau wieder erreicht war.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007/2008

Börsencrash 2008Der Börsencrash 2008 ist in seiner Entstehung am komplexesten: Die jahrelange Niedrigzinspolitik in den USA sorgte, ähnlich wie schon 2000, für „billiges Geld“. Vielen Menschen war der Erwerb einer Immobilie plötzlich möglich – der sogenannte amerikanische Traum war zum Greifen nah. Aus Sicht der Banken eigentlich ein sicherer Deal: Im schlimmsten Fall hätten Immobilien liquidiert werden können. Das Geld wäre selbst bei Zahlungsunfähigkeit nicht verloren gewesen. In der Theorie stimmt das. Allerdings sorgte die starke Nachfrage zu völlig überbewerteten Immobilienpreisen. Die Banken unterschätzten das davon ausgehende Risiko. Sie verpackten die Immobilienkredite als „sichere Investments“ in Fonds, die von Rating-Agenturen zu gut bewertet und schließlich an Anleger weiterverkauft wurden. Durch die hohe Anzahl der einzelnen Kredite in den Fondspaketen galten diese als diversifiziert und krisensicher. Das war jedoch ein großer Irrglaube. Die so entstandene Blase platzte und löste einen Domino-Effekt im Finanzsektor aus: Zahlreiche Investmentunternehmen, Banken und sogar ganze Länder standen vor der Pleite und mussten gerettet werden. Die dadurch losgetretene Euro-Krise hinterließ bei so manchem Anleger in Deutschland einen faden Beigeschmack. Auch die Deutsche Börse reagierte: Der DAX in Deutschland verlor zeitweise 50% und es dauerte fast sechs Jahre, bis die Kurse ihr altes Level erreicht hatten.


Corona-Crash von 2020

Bedingt durch das neuartige Corona-Virus und die davon ausgelöste Pandemie kam es im Jahr 2020 zu einem nie dagewesenen Stillstand der Wirtschaft und des sozialen Lebens. Um die Ausbreitung des Virus zu reduzieren, wurden weltweit Quarantänemaßnahmen beschlossen, die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie Ladenschließungen mit sich brachten. In vielen Branchen (z.B. Gastronomie, Einzelhandel oder Reisebranche) stiegen sowohl Arbeitslosigkeit als auch Insolvenzen drastisch an. Enorme Rettungspakete der Regierungen wurden beschlossen. Die Ungewissheit über das Fortschreiten der Pandemie brachte die Börsen weltweit zum Erliegen. Der Corona-Crash gilt als einer der schnellsten Börsencrashs in der Geschichte. Viele erfahrene Investoren wurden kalt getroffen. Am 18. März 2020 erreichte der deutsche Leitindex DAX ein Tief von 8.442 Punkten. In nur 28 Tagen büßte er fast 40 Prozent ein. Ende 2020 erreichte der DAX wieder sein Vorniveau, der DJI bereits im November und der MSCI Word sogar schon im Juli. So schnell fand noch nie eine Erholung statt.

Wie können Anleger aus der Historie lernen

Kaum eine Asset Klasse wird so von Emotionen gesteuert wie Aktien: Angst und Gier (auch Vergleich der Anlagemöglichkeiten). Wenn am Markt Angst vorherrscht, wollen die Anleger verkaufen und die Preise sinken. Ist ein positiver Trend erkennbar, werden die Aktionäre gierig und die Nachfrage – und damit die Preise – steigen. Dieses Prinzip von Angebot und Nachfrage sollte sich jeder Anleger beim Investieren in eine Aktie vergegenwärtigen.

Anleger sollten sich darüber bewusst sein, dass es keine hundertprozentig krisensichere Anlagestrategie gibt. Jedoch kann ein diversifiziertes und zukunftsorientiertes Portfolio den Fall bremsen. Dafür ist die Auswahl der Aktien und Analyse der Unternehmen entscheidend. Aktien werden hinsichtlich der künftigen Ertragskraft des dahinter stehenden Unternehmens bewertet. Steht das prognostizierte Umsatzwachstum in keinem Verhältnis zur Aktienbewertung, sollte die Aktie lieber abgestoßen oder gemieden werden. Hilfreich kann sich zudem die Absicherung des Depots durch eine konsequente Stopp-Loss-Strategie erweisen. Darüber hinaus kann das Risiko gesenkt werden, indem Anleger nicht nur das Aktiendepot diversifizieren, sondern auch in verschiedene Anlageklassen investieren.

Warum ist ein Börsencrash nicht nur schlecht?

Für viele mag es verwunderlich erscheinen, dass ein Börsencrash auch positive Seiten mit sich bringen kann. Ohne Korrekturphasen oder Crashs würden die Börsen von einem Höchststand zum nächsten ziehen. Dies mag wie ein Traum klingen, kann aber in der Realität gar nicht funktionieren. Wenn jeder voll investiert wäre, gäbe es auch keine neuen Käufer mehr und damit auch keine Kursanstiege. Ein Crash trägt daher zur Marktbereinigung bei.

Crashs können auch als Chance gesehen werden, denn sie bieten Möglichkeiten zum günstigen Einstieg. Sind die Kurse hochgelaufen, ist die eine oder andere spannende Aktie zu teuer geworden. Nach einer Korrektur sieht dies oft schon anders aus, ganz nach Warren Buffets These: „Be greedy when others are fearful“. Schon viele Krisen boten attraktive Einstiegsmöglichkeiten, besonders in Bezug auf „teure“ Aktien der DAX-Familie.

Wann kommt der nächste Börsencrash? 2021 Wahrscheinlichkeit Deutschland?

Ein Börsencrash lässt sich nur schwer bis gar nicht vorhersehen. Deshalb ist es höchst unseriös, den nächsten Börsencrash zu prophezeien. Allerdings kann es jeder Zeit zu einer Korrektur am Aktienmarkt kommen. Eine Korrektur folgt meistens nach einem rapiden Anstieg der Preise am Aktienmarkt und ist in der Börsenphilosophie als Gewinnmitnahme einzuordnen. Wenn Investoren früh eingestiegen sind (unterbewertete Aktien), wollen diese ihre Gewinne auch realisieren, wodurch schnell eine Korrektur entsteht.

Die Covid-19-Pandemie hat allen vor Augen geführt, dass eine Krise, die den Aktienmarkt belastet, jederzeit entstehen kann. Wer sich durch schwankende Märkte verunsichert fühlt, aber sein Geld in Aktien anlegen möchte, kann zuerst mit einem virtuellen Musterdepot üben. So können Neulinge ein Gefühl für die Geldanlage und die Bewegungen an den Aktienmärkten erlangen.

Generell gilt es, Börsennachrichten, News zu Finanzen, Unternehmen und Politik im Auge zu behalten und Expertenmeinungen zu screenen. Für konkrete Aktienempfehlungen, auch in angespannten Krisenzeit, bietet sich ein Börsenbericht bzw. eine Börsenzeitung wie PLATOW an. Ausgebildete Analysten im PLATOW Team bewerten die hinter der Aktie stehenden Unternehmen und können auf ein breites Netzwerk für Informationen zurückgreifen. Eine besondere Stärke der PLATOW Börse sind die so genannten Small Caps, welche bessere Renditechancen als die großen Blueschips aus dem DAX bieten. Besonders in turbulenten Zeiten am Aktienmarkt kann es helfen, auf eine professionelle Aktienanalyse von Experten zurückzugreifen.

 

 


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