Geschlossene Fonds – Die Krise als Chance
Die Fondsbranche gerät von mehreren Seiten unter Druck. Zunächst einmal dürften die Umsätze bzw. Platzierungszahlen weiter sinken. Gleichzeitig wachsen die externen Risiken der AIF durch steigende Bau- und Zinskosten, konjunkturelle Risiken und Mieterinsolvenzen. Vielen in den vergangenen Jahren aufgelegten Fonds zerschießt die aktuelle Preisentwicklung die Kalkulation. Wer genau hinsieht, entdeckt aber auch Chancen: Indexmietverträge sorgen für höhere Einnahmen als geplant und die sinkenden Immobilienpreise ermöglichen den lange von guten Objekten fast vollständig abgeschnittenen Initiatoren bei neuen AIF endlich wieder attraktive Einstiegsgelegenheiten.
Beim Sachwertekolloquium Anfang März 2023 haben wir viele Initiatoren nach ihrer Markteinschätzung gefragt. „Alles Zyklus“, „wir sind kongruent finanziert“ und „kommt alles im Laufe des Jahres wieder“ waren die Antworten. Kein Ton dazu, was passiert, wenn Banken merken, dass Bewertungen, Buchwerte, Anschlussfinanzierungen, Mietverträge sowie Ausschüttungs- und Exitplanungen in ein paar Jahren nicht mehr zusammenpassen. Es ging vor allem um die Beschäftigung mit sich selbst. Im Fokus der Veranstaltung standen Regulierungsfolgen und Chancen der grünen Fondsgestaltung. Es dauerte geschlagene sechs Stunden, bis der erste Referent erwähnte, dass der Erfolg von geschlossenen AIF, egal welcher Prägung, von einem funktionierenden Geschäftsmodell und dem zugrundeliegenden Asset abhängt.
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