Projektstopps trotz hoher Vorvermietung
In Berlin droht Angebotslücke ab 2025 _ Viele im Bau befindliche Büroobjekte kommen in einem Umfeld aus steigenden Energie-, Bau- und Finanzierungskosten sowie von Remote Working-Überlegungen bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Abkühlung auf den Markt. Selbst hohe Vorvermietungsquoten sind laut Colliers in Berlin kein Garant mehr für einen Baustart.
Entwickler würden trotz guter Vorvermietung aufgrund der gestiegenen Kosten und unsicheren Exit-Faktoren erwägen, Projekte nicht mehr zu realisieren, so Ulf Buhlemann, Head of Capital Markets bei Colliers in Berlin.
Je nach Lage werden Büroneubauten zur Zeit für Faktoren von 21- bis 25-fach verhandelt und selbst zu diesen Preisen werden sich die Verhandlungspartner nur selten einig. Nach aktueller Recherche von Colliers befinden sich in Berlin derzeit 134 Büroimmobilien mit fast 1,5 Mio. qm Fläche im Bau. Davon sollen 1,35 Mio. qm bis Ende 2025, der Rest bis Ende 2027 fertiggestellt sein. Die Vorvermietungsquote beträgt aktuell 40%. Den Rest werde der Markt bis 2025 absorbieren. Ob alle mit Fertigstellung ab 2025 geplanten Objekte gebaut werden, bleibt abzuwarten.
Aktuell befinden sich in dieser Kategorie laut Colliers erst 17 Büroobjekte mit 335 900 qm Fläche im Bau und 32 weitere im Planungsstadium. Da die Vermietungsquote dieser 32 Projekte aktuell jedoch erst bei 28% liegt, erscheint eine Fertigstellung bis dahin relativ unwahrscheinlich, so Buhlemann. Colliers rechnet mit maximal einem Drittel Fertigstellungen bis Ende 2025. Das könne ab 2025 zu einem Nachfrageüberhang bei modernen und zertifizierten Flächen führen.
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