Offene Immobilienfonds – Niedrigster Bruttoabsatz seit 10 Jahren
Zwei Monate Abflüsse in Folge _ Im September mussten die Offenen Immobilien-Publikumsfonds zum zweiten Mal in Folge Mittelabflüsse hinnehmen. Die Abflüsse beliefen sich im September auf 115 Mio. Euro und waren damit zwar immer noch nicht signifikant, aber fast dreimal so hoch wie im August.
Zwei Abflüsse in Folge gab es zuletzt 2011, berichtet Barkow Consulting. Ausschlaggebend waren wohl weniger die durch Kündigungen ausgelösten Rückflüsse, sondern vielmehr die geringen Zuflüsse.
Im September war der Bruttoabsatz von Offenen Immobilienfonds mit 240 Mio. Euro so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Mittelrückflüsse waren zwar ebenfalls hoch, lagen mit 355 Mio. Euro aber unter den Werten von Juli 2023 (430 Mio. Euro) oder Dezember 2022 (373 Mio. Euro). Aus zwei aufeinanderfolgenden Monaten mit Mittelabflüssen lasse sich aber noch kein Trend ableiten. Die nächsten Monate müssten jedoch genau beobachtet werden, so Barkow.
Zudem passt das zu den Warnungen der EZB und auch zu den Stories der Branche. Bei Alternativverzinsungen von rund 4% für Anleihen lasse sich ein Investment in Immobilien Offener Immobilienfonds mit geringeren Renditen und nachlaufender Bewertung der Bestände nur schwer vorstellen. Auch PLATOW sieht bei aller positiver Einschätzung der Offenen Immobilienfonds durchaus noch Abwertungspotenziale. Der Absturz des JLL-Victor spiegelt sich in den hochwertigen Portfolios noch nicht. Wenn jedoch die Mittelrückfluss-/Verkaufszwang-Spirale erst einmal in Schwung kommt, ist sie kaum noch zu stoppen.
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