Enteignung

Staat ist denkbar schlechtester Immobilieneigentümer

Baugeld mit 10-jähriger Zinsbindung liegt noch immer unter 1%
Baugeld mit 10-jähriger Zinsbindung liegt noch immer unter 1% © cc0

In knapp zwei Wochen scheidet der langjährige CEO der LEG AG, Thomas Hegel, mit der nächsten HV am 29. Mai 2019 aus dem Amt. Im PLATOW-Gespräch, seinem letzten in offizieller Funktion, nimmt Hegel kein Blatt vor den Mund. Die weiche Reaktion auch der Politik auf die Vergesellschaftungsideen von „SPD-Kevin“ habe Deutschland international geschadet und das Vertrauen der Investoren untergraben. Das spürt Hegel täglich in seinen Gesprächen. Der Staat sei der schlechteste denkbare Wohnungseigentümer. Das zeige auch ein Vergleich der LEG als diese 2007 noch als Landesentwicklungsgesellschaft in öffentlicher Hand war mit der privatisierten Company heute.

Wie wenig Sinn eine Vergesellschaftung mache, ließe sich einfach ausrechnen. Die 5 größten börsennotierten Wohnungskonzerne Vonovia, Deutsche Wohnen, LEG, Grand City Properties und TAG Immobilien besäßen mit ihren zusammen 815 000 Wohnungen lediglich 2% des deutschen Bestandes von 40 Mio. Wohnungen. Bei einer Enteignung sei dafür ein Börsenwert von aktuell 46 Mrd. Euro aufzubringen. Für dieses Geld könnten stattdessen über 250 000 Einheiten neu gebaut werden. Gleichzeitig müsse der Staat aber noch die Schulden der Unternehmen übernehmen, für die noch einmal eine Viertel Mio. Wohnungen gebaut werden könnten. Eine Enteignung schaffe nicht eine einzige neue Wohnung. Außerdem sei nach Hegels Erfahrungen mit der alten LEG als landeseigenem Betrieb der Staat ungeeignet, Wohnungsunternehmen zu führen. Politischer Einfluss führe immer dazu, dass sich ein enormer Modernisierungs- und Instandhaltungsstau aufbaue.

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