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Investoren in Shopping-Center werden wieder etwas mutiger

_ Nicht erst seit Corona sind viele Investoren in Shopping-Center vorsichtig geworden. Schon vor der Pandemie waren die Auswirkungen des E-Commerce spürbar geworden. Bereits vor fünf Jahren berichteten wir Ihnen, dass viele Investitionen in Shopping-Center nötig seien, um die Mieten überhaupt nur halten zu können.

Viele deutsche Center kommen zudem „in die Jahre“. Neubaubedarf sahen die Matadore schon lange nicht mehr. Nach der Weltfinanzkrise erreichten die Renditen für erstklassige Shopping-Center im dritten Quartal 2018 ein Allzeittief von 4,5%.

Seitdem fallen die Multiplikatoren. Die Ankaufsrenditen stiegen wieder an und erreichten im zweiten Quartal 2022 schließlich 5,22%, stabil gegenüber dem Vorquartal. Der Renditevorteil gegenüber anderen Nutzungsklassen scheint Investoren jetzt wieder mutiger zu machen. Durch die häufig gut gelegenen Standorte böten Shopping-Center zudem hervorragende Möglichkeiten für die Weiterentwicklung zu gemischt genutzten Quartieren, so Jörg Krechky, Chairman European Retail Investment Board bei Savills.

Laut Savills summierten sich die Investitionen in europäische Shopping-Center im ersten Halbjahr 2022 auf fast 5,3 Mrd. Euro – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum und das stärkste Ergebnis seit 2018. Knapp die Hälfte des gesamten Transaktionsvolumens entfiel dabei auf Investments in Großbritannien (20% Anteil; +60%), Frankreich (17%; +715%) und Spanien (11%; +621%). In Deutschland hingegen wurden in den vergangenen sechs Monaten Shopping-Center für „nur“ 228 Mio. Euro gehandelt, rund 110 Mio. Euro weniger als im Vorjahr.

In den meisten beobachteten europäischen Städten blieb die Spitzenrendite bzw. der Mietmultiplikator stabil. Lediglich in Paris fielen die Spitzenrenditen im zweiten Quartal um 50 Bp auf 4,5% und in Helsinki um 10 Bp auf 4,7%. Trotz der preislichen Wettbewerbsfähigkeit des Sektors sei aufgrund der steigenden Fremdkapitalkosten und zunehmenden Investitionsausgaben mit einem Renditeanstieg bzw. einem Nachgeben der Multiplikatoren zu rechnen. Savills geht davon aus, dass die Spitzenrenditen für Einzelhandelsimmobilien in Europa im Durchschnitt um 15 bis 20 Bp steigen werden.

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