Arthesia

Wie Städte knappen Raum effizienter nutzen

_ Zwei Lösungsansätze für das Dilemma Nachhaltigkeit versus hoher Flächennachfrage insbesondere in den Städten haben JLL und der Schweizer Strategie-Berater Arthesia in einem Konzeptpapier „Urban Evolution“ zusammengefasst. Als Kernpunkte wurden Vertical Farming und Neomanufacturing herausgearbeitet.

Neomanufacturing weicht die strikte Trennung der Nutzungssektoren der Stadt auf. So sollen kleine Betriebe wieder in Wohngebieten angesiedelt werden. Der vertikale Anbau von Lebensmitteln soll die Grundfläche effizienter nutzten. Eine wichtige Voraussetzung für beide Strategien ist die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft.

Für Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany, wird Vertical Farming als industrielle, großräumige Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten durch die technische Fortentwicklung des LED-Lichts sowie die Steuerung durch Sensorik möglich. Eine Verhundertfachung der Flächenproduktivität im Vergleich zur klassischen Landwirtschaft sei je nach Produkt möglich. Wichtig ist Scheunemann auch die Abgrenzung zum bereits etablierten Urban Gardening, das meist von Selbstversorgern genutzt wird. Unter neuer Führung wendet sich JLL anscheinend auch neuen Themengebieten zu. In Wuppertal wird übrigens am ehemaligen Bahnhof Steinbeck seit 10 Jahren zu diesem Thema gearbeitet, bislang aber ohne Umsetzung.

Auch Witterungsbedingungen könnten durch den Einsatz neuer Technologien im Rahmen des Vertical Farmings eliminiert werden, sagt Arthesia-Gründer Thomas Sevcik, der als Ideengeber bereits die Wolfsburger Autostadt prägte. Laut Scheunemann würden für Vertical Farming innerstädtische Flächen zwischen 1 000 und 5 000 qm gesucht. Es gebe in Deutschland potenziell geeignete Lagerimmobilien mit einer Gesamtfläche von rund 50 Mio. qm. PLATOW hält das unter Langfristgesichtspunkten für eine ökologisch interessante Idee. Allerdings sind die Versorgungsrisiken in Deutschland überschaubar und eine Lösung für die durch den Ukraine-Krieg zu befürchtende Preis- und Hungerkette in unterentwickelten Ländern ist daraus auch nicht abzuleiten.

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