Hyundai – Im Auge behalten
Südkorea _ Die Produktionsunterbrechungen infolge der Corona-Pandemie sowie die schwache globale Nachfrage haben bei Hyundai die erwartet deutlichen Spuren in der Bilanz hinterlassen. Der VW-Rivale hat im ersten Quartal 2020 bei rückläufigem Absatz kräftige Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Der Überschuss brach zwischen Januar und März um 42% auf 552,7 Mrd. Won ein.
Weltweit konnte Südkoreas Branchenführer nach eigenen Angaben nur noch rd. 903.000 Autos verkaufen. Im Vorjahresquartal waren es mehr als eine Mio. Dass Hyundai dank eines verbesserten Produktmixes und günstiger Währungseinflüsse seinen Umsatz trotz des Absatzrückgangs um 5,6% auf 25,3 Mrd. Won steigern konnte, geriet an der Börse erst einmal zur Nebensache – ebenso wie die Nachricht, dass der Autobauer damit begonnen hat, seine in Europa gestoppte Fahrzeugproduktion langsam wieder hochzufahren.
Die Aktie (21,20 Euro; 885166; USY384721251) verlor in den vergangenen zwei Wochen fast 10%. Die seit März laufende Erholungsrally, die das Papier von Kursen um 14 Euro auf zeitweise mehr als 24 Euro nach oben trieb, wurde damit abgewürgt. Auch der Ausblick sorgte für lange Gesichter: Aufgrund der Corona-Krise und weiterer Unwägbarkeiten erwarten die Koreaner auch im zweiten Quartal eine schwächelnde Profitabilität. Mit einer Belebung wird erst in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. In Summe, so Investor-Relations-Chef Koo Za-yong, dürfte die Nachfrage 2020 aber dennoch deutlich zurückgehen. Darüber hinaus geht Hyundai davon aus, dass sich China – wo das Coronavirus inzwischen weitgehend eingedämmt ist – von der Folgen der Pandemie nur langsam erholen wird. Ein Investment in die Aktie des weltweit fünfgrößten Autobauers zum jetzigen Zeitpunkt erfordert daher trotz attraktiver Fundamentals (2021er-KGV: 5,4; 2021er-Dividendenrendite: 4,8%) eine gewisse Portion Mut – auch mit Blick auf die kurzfristige Charttechnik. Wir glauben, es gibt noch günstigere Einstiegsgelegenheiten.
Setzen Sie Hyundai vorerst nur auf die Watchlist.
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