Nomura spitzt den Rotstift
Japan _ Die am Mittwoch (29.7.) vorgelegten Zahlen von Nomura überzeugen uns. Japans größtes Brokerage- und Investmenthaus steigerte im Q1 (per 30.6.) die Erträge um 38% auf 460,8 Mrd. Yen (umgerechnet etwa 3,7 Mrd. Euro), konnte dank eingeleiteter Sparmaßnahmen den Gewinn vor Steuern (181,8 Mrd. nach 74,8 Mrd. Yen) und das Nettoergebnis (142,5 Mrd. nach 55,8 Mrd. Yen) aber mehr als verdoppeln. Allein im Geschäft mit Unternehmen und Institutionellen wurde der Gewinn vor Steuern vervierfacht.
Trotz der guten Zahlen muss Nomura sparen. Für den im April neu angetretenen Unternehmenslenker Kentaro Okuda sind dabei die bisherigen Zielsetzungen nicht ambitioniert genug. Die von seinem Vorgänger angepeilten Einsparungen von 140 Mrd. Yen, die bis März 2022 erreicht werden sollen, genügen ihm nicht. Okuda will weiter den Rotstift spitzen und auf die Kostenbremse treten, um Aufwand und Ertrag bei der japanischen Großbank in ein wettbewerbsfähiges Verhältnis zu bringen. Der erste Schritt ist gemacht: Nach bislang unbestätigten Berichten wurde am Tag der Vorlage der Q1-Zahlen Dutzenden von Investmentbankern in den USA gekündigt. Die eigene Research-Abteilung vor Ort war bereits zwei Wochen vorher dichtgemacht worden. Insgesamt sehen wir die Bank mit dem neuen Kostenbewusstsein auf einem guten Weg. Bei der Aktie (4,00 Euro; 857054; JP3762600009) war unser Einstiegsversuch im Oktober (vgl. PEM v. 31.10.19) zwar nicht von Erfolg gekrönt, weil das Papier im November stets über unserem damaligen Limit gehandelt wurde. In der Corona-Krise ist die Aktie aber auch bis auf 2,74 Euro abgestürzt. Mit den guten Q1-Zahlen im Rücken, sehen das KGV von 7 und die Dividendenrendite von 4,2% jetzt wieder vielversprechend aus.
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