Märkte

Israel – Starker Trend trotz globaler Krisen

Positiver Ausblick für 2022: Der IWF sieht Licht am Konjunktur-Horizont.
Positiver Ausblick für 2022: Der IWF sieht Licht am Konjunktur-Horizont. © CC0

_ Israels Wirtschaft hat die Pandemie außergewöhnlich gut überstanden. Grundlage dafür waren eine weltweit als vorbildlich angesehene Impfkampagne sowie die fiskalische Unterstützung für die privaten Haushalte, Unternehmen und das öffentliche Gesundheitssystem: Die direkten Folgen der Pandemie wurden begrenzt und der Wirtschaftskreislauf unterstützt. Der Rückgang des BIP blieb 2020 mit 2,2% vergleichsweise überschaubar, sodass schon 2021 mit 8,1% Wachstum das Vorkrisenniveau wieder erreicht und sogar überschritten wurde.

Auf der Nachfrageseite erwies sich vor allem der Konsum der privaten Haushalte als Konjunkturmotor, der gestützt durch eine robuste Beschäftigung und staatliche Transfers volle 11,7% zum Vj. zulegte. Das Budgetdefizit hielt sich mit 4,3% vom BIP im Rahmen. Hintergrund waren über den Erwartungen liegende Steuereinnahmen, die wiederum den robusten Konjunkturverlauf widerspiegeln. Diese außerordentlich günstige Konstellation schlägt sich überraschend auch bei der Staatsverschuldung nieder: Die sank leicht im Verhältnis zum BIP von 71,7% auf 69% trotz der vergleichsweise hohen Kreditaufnahme des Fiskus. Auf der Entstehungsseite des BIP spielte einmal mehr der starke Hightech-Sektor der israelischen Wirtschaft eine wichtige Rolle – und zwar sowohl im Hinblick auf die Wertschöpfung insgesamt als auch auf die Exporte und damit die Leistungsbilanz.

Die Zukunft sieht der IWF in seinem gerade veröffentlichten Artikel IV-Bericht vergleichsweise positiv: Die Wirtschaft wird der Projektion zufolge leicht über Potenzial (bei etwa 3,5% geschätzt) wachsen, ohne dass indes größere Inflationsschübe gesehen werden: Das laufende Jahr bringt mit 2,7% Jahresrate schon die Spitze und fällt danach auf etwa 2% zurück, bleibt also ständig in einem völlig unproblematischen Bereich – sofern die Projektion nicht allzu weit von der Wirklichkeit entfernt liegt. Allerdings entspricht diese entspannte Sichtweise auch der jüngst von der Bank of Israel (BoI) vorgelegten Projektion. Dort bleiben die aus Analysten-Reports, Daten der Terminmärkte und der eigenen Prognose jeweils hervorgehenden Projektionen für die Inflationsrate der nächsten Quartale im Bereich von etwa 2,5%.

Eine wichtige Stütze des starken Grundtrends der Wirtschaft war die robuste Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote ging selbst im vergangenen Jahr nicht über 5% hinaus. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt robust und wird für einen weiteren Anstieg der Nominallöhne sorgen, was wiederum den Konsum stützen wird. Alles in allem geht der IWF davon aus, dass sich der Aufschwung mittelfristig verfestigt. Die Prognosen von IWF und BoI liegen dabei sehr nah beieinander.

Dennoch bleiben Risiken: Der Krieg in der Ukraine hatte bislang nur begrenzte Auswirkungen für Israel. Das Volumen des bilateralen Handels mit der Ukraine oder Russland ist bescheiden. Den globalen Wirkungen etwa auf die Rohstoffpreise kann sich aber auch Israel nicht entziehen. Hinzu kommt die Corona-Pandemie.

Dennoch bleibt Israel gerade mit Blick auf seinen Hightech-Sektor sowie die Bau- und Baustoffbranche ein interessantes Anlageziel.

PLATOW Emerging Markets – Probeabo jetzt abschließen!.

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Märkte | 24. März 2022

Japan – Besser als China

Wer Lust auf Volatilität verspürt, kommt derzeit in China voll auf seine Kosten. Nachdem sich der Hang-Seng-Index mit einem Verlust von zeitweise bis zu -37% ins Bären-Territorium verabschiedete... mehr

Sportartikel | 24. März 2022

Anta Sports – Wachstumsgigant

Anta Sports blieb auch 2021 klar auf dem Wachstumspfad. Der Sportartikelhersteller steigerte im abgelaufenen Jahr den Umsatz um satte 39% auf 49,3 Mrd. Yuan (rd. 7,o Mrd. Euro). Damit... mehr

Pharma | 24. März 2022

Hypera – Brasiliens Pharmariese

Hypera Pharma stieg in den vergangenen Jahren zum größten Pharmaunternehmen Brasiliens auf. Anlegern ist der Arzneimittelriese dennoch bisher relativ unbekannt. Das Geschäftsfeld der... mehr

Assekuranz | 24. März 2022

Tokio Marine legt international zu

Bei Japans größtem Versicherer Tokio Marine läuft es aktuell richtig gut. Um satte 27%-Kursgewinn können sich PEM-Leser freuen, die unserer Empfehlung v. 27.5.21 gefolgt sind. Vor... mehr