EM-Bonds – Risikobereitschaft der Anleger steigt
Ratingagenturen haben zuletzt als Folge der Corona-Auswirkungen eine Reihe von Schwellenländer herabgestuft. Als größtes Risiko zählen derzeit vor allem drohende Zahlungsausfälle. Der Libanon, Argentinien und Ecuador mussten sich etwa bereits auf eine Umschuldung mit den Gläubigern einigen. Weitere Länder könnten durchaus noch dazukommen, insbesondere solche, die von der Preisentwicklung am Rohstoffmarkt abhängig sind.
Es gibt aber auch positive Beispiele. Ihren verschärften Blick auf diese Länder richten derzeit vor allem Fondsgesellschaften, die es auf aussichtsreiche EM-Bonds abgesehen haben. EM-Anleihen gelten im Niedrigzins zunehmend als eine der wenigen verbleibenden Renditequellen im Rentensegment. Für Oliver Kastner, Portfoliomanager und verantwortlicher Analyst für das Team Renten Global bei Deka Investment und zuständig für die Anleihemärkte Afrika und Mittlerer Osten, sind Russland und Indonesien Paradebeispiele, wie sich Länder aus eigener Kraft erfolgreich gegen den Abschwung wehren. Aktiv unterstützt von ihren Notenbanken haben beide Länder Währungsreserven aufgebaut und Defizite abgebaut. Im Deka-EM Bond sind beide Staaten hoch gewichtet. Aber auch am anderen Ende des Globus sehen wir Chancen, wie etwa in Brasilien (s. PLATOW v. 13.8.). Trotz der völlig unangemessenen Politik des amtierenden Präsidenten Jair Bolsonaro verzeichnet das Land neue Impulse aus der Autoindustrie, die sich offenbar immer besser von den Folgen des weltweiten Lockdowns erholt. Zudem werden der Branche auch die angekündigten Sparmaßnahmen dabei helfen, schnell aus der Krise zu kommen.
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