Jeder buhlt um Afrika
Die Ukraine ist einer der weltgrößten Produzenten von Agrarrohstoffen. Afrika gehört zu den wichtigsten Abnehmern. Durch den russischen Überfall, die Blockade von Häfen am Schwarzen Meer sowie die Zerstörung wichtiger Infrastruktur ist diese für viele Millionen Menschen überlebenswichtige Lieferkette unterbrochen.
Mehr als 23 Mio. Tonnen Getreide und Ölsaaten können derzeit nicht exportiert werden. Es drohen Hungersnöte und neue Migrationsbewegungen in Richtung Europa. Die Türkei, die etwa gleich gute Beziehungen zu Russland und der Ukraine unterhält, sieht sich in einer natürlichen Vermittlerrolle. Der im eigenen Land wegen desolater Wirtschaft zunehmend unter Druck stehende Recep Erdogan versucht, aus der vertrackten Lage möglichst Kapital zu schlagen. Etwa beim Ringen um die NATO-Norderweiterung mit Schweden und Finnland, die Erdogan bisher blockiert. Bis zum NATO-Gipfel Ende des Monats in Madrid muss klar sein, wohin die Reise geht.
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