Versandhandel

Mercado entdeckt Mexiko

_ Der Siegeszug von Mercadolibre durch Lateinamerika setzte sich auch im Q2 ungebremst fort.

Der Umsatz des Amazon-Konkurrenten kletterte nach den am 2.8. vorgelegten Zahlen im Q2 um 31,5% (Q1: 35,1%) auf 3,4 Mrd. US-Dollar. Dank glänzender Geschäfte in allen Segmenten und Regionen wurde der operative Gewinn erneut mehr als verdoppelt (558 Mio. nach 250 Mio. US-Dollar), sodass die operative Marge um 670 Basispunkte auf mittlerweile respektable 16,3% kletterte. „Das Q2 zeigt das Verbesserungspotenzial der Marge, das wir uns mittelfristig zutrauen“, erklärte Finanzvorstand Pedro Arnt in der Telefonkonferenz zu den Zahlen.

Im Q2 hat Mercadolibre dabei Mexiko entdeckt – wo der Digitalisierungsgrad im Bankwesen laut Arnt gerade erst so richtig Einzug hält. Mexiko, das im Q2 zum zweitwichtigsten Markt hinter Brasilien avancierte und Argentinien ablöste, biete „beträchtliche Wachstumschancen“ für das Ökosystem von Mercado aus Handelsplattform, digitalem Bezahlsystem und Versicherungsangeboten.

Das Wachstumspotenzial des Amazon-Konkurrenten wird besonders deutlich an der Entwicklung des über die Plattform gehandelten Brutto-Warenwerts (GMV). Im Q2 waren es erstmals mehr als 10 Mrd. Dollar – vor fünf Jahren lag der Quartals-Warenwert noch eher bei 3 Mrd. Dollar; seither ergibt sich eine durch Corona noch einmal befeuerte jährliche Wachstumsrate von rd. 30%. Dieses auch jetzt noch keineswegs erschöpfte Wachstumspotenzial ist der Hauptgrund, warum wir der auch auf Xetra gut handelbaren Aktie (1 216,60 Euro; US58733R1023) trotz einer scheinbar hohen Bewertung (2023er-KGV: 64; 10J: 87) immer noch Kurspotenzial zubilligen. Gerade auch im Vergleich zu Amazon (2023er-KGV: 85) erscheint etwa auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 4,8 (Amazon: 4,7) keineswegs überteuert. kdb

Mercadolibre bleibt ein Kauf, limitiert bis 1 200 Euro. Neuer Stopp: 875,00 (825,00) Euro.

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