Kasachstan – Die Frustration bricht durch
Korruption und China-Politik sorgen für Wut _ Die regierungsfeindlichen Proteste in Kasachstan entwickeln eine starke Dynamik: Die Demonstranten lassen sich weder durch die eindringlichen Warnungen der Behörden, noch den über Nacht verhängten Ausnahmezustand einschüchtern. Trotz großen Polizeiaufgebots zogen sie durch zentrale Bereiche der Handelshauptstadt Almaty.
Mehrere Polizeiautos gingen in Flammen auf. Sie drangen in das Rathaus ein und setzten das Hauptquartier der Regierungspartei Nur Otan in Brand. Auch in anderen Regionen fanden Kundgebungen statt. In Aktobe, einer Stadt nahe der russischen Grenze, etwa 1 700 km nordwestlich von Almaty, hatten sich Berichten lokaler Medien zufolge rd. 1 000 Menschen um den Sitz der Regionalverwaltung versammelt und schienen bereit, das Gebäude zu stürmen, was die Polizei verhindern konnte. Die Frustration und der Abscheu über die herrschenden Kreise ist offenbar nicht mehr kontrollierbar. Unmittelbarer Auslöser sind stark gestiegene Preise für Flüssiggas in einem Land, das selbst zu den großen Exporteuren von Gas, Öl, Kohle und Uran zählt. Zudem gibt es eine ganze Reihe von weiteren Ursachen.
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