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Das Risikomanagement funktioniert

Viel Positives gab es in den vergangenen Monaten zu unseren beiden aktiv verwalteten wikifolios ja leider nicht zu berichten. Gerade der jüngste Verlust-Trade während der „Hebel Long“-Positionierung war noch mal ein heftiger Nackenschlag.

Die bisherige Entwicklung passt halt so gar nicht zu dem, was wir in den immerhin über 14 Jahre gelaufenen Backtests gesehen haben. Und wir handeln die Strategie wirklich exakt so, wie wir es auch bei den Rückrechnungen umgesetzt hatten. Aber gut, es lässt sich nun mal nicht ändern und zeigt ganz einfach, dass man an der Börse nichts zu 100% vorhersagen kann.
Was uns trotzdem zuversichtlich stimmt und Hoffnung auf bessere Zeiten macht, ist die Tatsache, dass zumindest gewisse Erkenntnisse aus den Backtests auch in der Praxis Bestand haben. So kommt es extrem selten vor, dass Schieflagen bei gehebelten Investments über einen langen Zeitraum gehalten werden. Das Tappen in die psychologische Falle, dass Minuspositionen trotz veränderter Marktbedingungen aus Angst vor der Realisierung der Verluste zu lange gehalten werden, wird bei unserem System weitestgehend verhindert.

Das liegt vor allem daran, dass sich die Privatanleger an der Börse Stuttgart bei ihren Trades auf den DAX fast immer antizyklisch verhalten. Wenn wir also wie vor kurzem dank eines Kaufsignals bei unserem Stimmungs-Indikator „Hebel Long“ investiert sind und die Kurse zurückfallen, dann spekulieren die Trader in den meisten Fällen reflexartig auf bald wieder steigende Notierungen. Das führt dazu, dass das Euwax Sentiment tendenziell steigt. Und wenn dieser Trend etwas länger anhält, dann wird das Kaufsignal des Stimmungs-Indikators zwangsläufig irgendwann deaktiviert. Vor Crashs, die innerhalb weniger Tage oder sogar intraday ablaufen, sind wir damit zwar nicht geschützt. Es wird aber höchstwahrscheinlich nicht vorkommen, dass der DAX über mehrere Wochen klar gen Süden tendiert und wir trotzdem mit einer „Hebel Long“-Positionierung dagegen halten.

Das ist insofern wichtig, weil so die Verluste bezogen auf den einzelnen Trade in relativ engen Grenzen gehalten werden können. Trotz der bislang so miserablen Bilanz haben wir noch keinen Einzel-Trade mit einem prozentual zweistelligen Minus abgeschlossen. Der jetzt erlittene Verlust von 8,0% bei dem wikifolio PLATOW Trend & Sentiment 2.0 stellt bislang das Maximum an negativen Ergebnissen dar. Und auch hier wäre das Minus deutlich höher ausgefallen, wenn wir die Position ein paar Tage länger gehalten hätten. Nach unserem Wechsel bei rund 13 260 Punkten ist der DAX im Tief bis auf 12 970 Punkte gefallen, bevor es dann jetzt zum Turnaround kam. Und so gibt es am Ende doch noch etwas halbwegs Positives zu berichten, nämlich dass die bisherigen Drawdowns in den wikifolios die im Backtest erlebten Ausmaße noch nicht überschritten haben. Wollen wir hoffen, dass das auch weiterhin so bleibt…

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wikifolio | 05. Februar 2020

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