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„Sell in may“ beachten wir nicht

Ab Morgen wird es also ungemütlich an den Aktienmärkten. Das zumindest besagt die viel zitierte Börsenregel „Sell in may“, nach der Aktien in den „Sommermonaten“ wesentlich schlechter abschneiden sollen als in den restlichen Monaten des Jahres. Daher wird Anlegern immer mal wieder geraten, sich Ende April von den Märkten zu verabschieden und erst Ende September wieder einzusteigen.

Historisch betrachtet hätte sich das sogar auszahlen können. Allerdings lag das zumindest auf den DAX bezogen fast ausschließlich an den Kursverlusten in den Monaten August und September. Da ist der deutsche Leitindex in den vergangenen 31 Jahren im Schnitt jeweils um rund 2,3% gefallen. So eine miserable Bilanz weist sonst kein anderer Monat aus. Ebenfalls ein Minus gab es lediglich noch im Juni, wobei das dort mit durchschnittlich 0,1% wesentlich geringer ausfiel. Der kurz bevorstehende Mai zählte in der Vergangenheit zwar nicht zu den Top-Monaten. Die Performance ist mit 0,9% im Schnitt aber klar positiv. In 19 von 31 Fällen ist der DAX im Mai gestiegen, das ist sogar eine überdurchschnittliche hohe Erfolgsquote.

Obwohl wir bei unserer Strategie auch mit statistischen Daten arbeiten, halten wir die saisonalen Auffälligkeiten beim Börsenhandel nur für bedingt geeignet. Selbst im insgesamt so schwachen August lag der DAX in fast der Hälfte aller Jahre am Ende im Plus. Im Februar (+1,3% im Schnitt) und März (+1,0%) war der Anteil der Gewinner-Monate nur unwesentlich höher. Die enormen Unterschiede in der Gesamtperformance resultieren größtenteils aus den heftigen negativen Ausreißern in den Crash-Phasen 1990, 1997, 1998 und 2011, als der DAX im August jeweils zweistellig einbrach. Eine Gesetzmäßigkeit können zumindest wir daraus nicht ablesen.

Wir verlassen uns daher lieber auf unsere eigene Strategie, die auf Trends und dem Sentiment an den Börsen basiert. Beide Faktoren beruhen auf dem Verhalten der Marktteilnehmer, das sich so schnell nicht verändern wird. Die typischen Emotionen wie Angst, Gier und Hoffnung werden die meisten Menschen an der Börse nie komplett ablegen können. Alle mit der Zeit aufkommenden Änderungen wie zum Beispiel der zunehmende Einfluss von automatisierten Handelsstrategien werden in vielen Fällen über die Trend-Indikatoren aufgefangen. Von daher sind wir sehr zuversichtlich, dass wir mit unserer Strategie langfristig sehr attraktive Renditen erzielen können, auch ohne saisonale Aspekte zu berücksichtigen.

In den wikifolios sind wir weiterhin „Hebel Long“ positioniert. Der DAX konsolidiert auf erhöhtem Niveau, zeigt aber noch keine signifikante Schwäche. Das Euwax Sentiment ist klar in der „Kaufsignal“-Zone. Im wikifolio PLATOW Trend & Sentiment 2.0 haben wir einen Bruchteil der Position nur deshalb verkauft, weil die Liquidität durch die tägliche Verrechnung der Zertifikate-Gebühr ins Minus gerutscht war.

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