Outperformance steigt deutlich an

Die Turbulenzen an den Aktienmärkte zeigen sich im Bereich der wikifolios u. a. daran, dass der Wertpapierhandel über Lang & Schwarz öfter eingeschränkt ist. Die Abhängigkeit von einem einzigen für die Kursstellung verantwortlichen Händler war schon immer ein Malus der wikifolio-Plattform. Gerade von sehr aktiven Daytradern kommt es deswegen immer mal wieder zu Kritik. Unser Dachwikifolio ist von dieser Problematik nur indirekt betroffen, da wir selbst ja eher selten und zudem ausschließlich wikifolio-Zertifikate handeln. Ärgerlich für uns und unsere (auch potenziellen) Investoren ist allerdings, dass für das Dachwikifolio zuletzt häufiger keine aktuellen Kurse angezeigt wurden.

Der Grund dafür ist meist ein Dominoeffekt. Wenn für irgendein Wertpapier (wie gestern Vormittag z. B. Qiagen nach der Übernahmeofferte) bei Lang & Schwarz mal wieder keine Kurse gestellt werden, dann heißt es auch für alle wikifolios, in denen dieses Wertpapier enthalten ist: „Kein Handel möglich“. Und wenn wir dann eins dieser wikifolios in unserem Dachwikifolio haben, dann fehlt natürlich auch hier die Grundlage für eine exakte Kursberechnung. So kommt es vor, dass das Zertifikat auf unser Dachwikifolio über mehrere Stunden weder gekauft noch verkauft werden kann und auch keine aktuellen Kurse angezeigt werden.

Dank unserer internen Daten können wir den Wert des Dachwikifolios in der Regel trotzdem recht genau ermitteln. Der aktuelle Kurs von ca. 120 Euro bedeutet auf Wochensicht ein überschaubares Minus von 1,2%. Am Freitagabend sah es bei Werten von minus 4,4% noch wesentlich schlechter aus. Danach ging es aber aufwärts – und zwar deutlich schneller als am Gesamtmarkt. So hat der DAX im Vergleich zur Vorwoche 5,2% an Wert verloren. Seit dem Allzeithoch hat der Index einen Verlust von 12,2% erlitten. Bei unserem Dachwikifolio ging es nur um 7,4% bergab. Wie schon in früheren Korrekturphasen zeigen unsere Trader erneut relative Stärke, wodurch die Outperformance seit dem Start im November 2015 (bei insgesamt deutlich geringeren Kursschwankungen) wieder auf 12,9 Prozentpunkte angestiegen ist. Einen solch hohen Wert hatten wir zuvor das letzte Mal im Februar 2019 erreicht.

Eine noch bessere Performance hat unter anderem eines unserer Schwergewichte verhindert. Das aktuell mit 7,9% gewichtete wikifolio Peak Power von Reiner Schroth verlor auf Wochensicht überproportionale 6,8% an Wert. Der Trader hatte bereits am Dienstag der vergangenen Woche begonnen, verstärkt auf eine Erholung an den Aktienmärkten zu setzen: „Ich erwarte in absehbarer Zeit weiter steigende Kurse in fast allen Anlageklassen. Der Anlagenotstand sollte weiter für Auftrieb sorgen“. Konkret erwarb er zunächst in zwei Tranchen einen Knock-out-Schein auf den DAX sowie am Folgetag einen Schein auf den Nasdaq 100. Bei dem DAX-Papier wurde der Einstiegskurs durch einen Nachkauf am Freitagmorgen noch einmal verbilligt. Trotzdem liegt er bei dieser Position aktuell immer noch mit 35% im Minus, was bei einer Gewichtung von gut 12% (bezogen auf den durchschnittlichen Kaufkurs) natürlich nicht ohne Folgen für das gesamte wikifolio bleibt.

Am Freitagmittag postete der Trader dann folgenden, zu diesem Zeitpunkt durchaus mutigen Kommentar: „Ich wage jetzt die Prognose: Das Schlimmste liegt hinter uns! Unter dem Vorbehalt, dass sich der Coronavirus nicht unkontrolliert verbreitet“. Zu diesem Zeitpunkt stand der DAX knapp unter 12 000 Punkten, um zum Wochenstart noch mal 400 Punkte zu fallen. Gehandelt hat Schroth seitdem zwar nicht mehr. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und der bisherigen Performance (seit Oktober 2015 plus 229% bei 21% Drawdown) sind wir aber sicher, dass er bei einer längeren oder noch eklatanteren Schieflage seinen Worten („Wenn meine Erwartung nicht eintrifft, werde ich doch die Reißleine ziehen müssen“) tatsächlich auch Taten folgen lassen würde.