Flugzeugbauer

Droht Flugzeugbauer Boeing nach zwei Unglücken der Absturz?

Für Boeings 787 Max bleiben die Lufträume zunächst gesperrt.
Für Boeings 787 Max bleiben die Lufträume zunächst gesperrt. © Boeing

Nach zwei Flugzeugkatastrophen mit modernen Boeing-Maschinen steht der Weltmarktführer am Pranger. Die Auswertungen der Flugschreiber laufen noch, jedoch deutet vieles auf Softwareprobleme beim Steigflug hin. Entsprechend wurde der globale Luftraum für die betroffene Boeing 737 Max 8 von den Behörden gesperrt und ein Großteil der weltweit ca. 350 Maschinen muss am Boden bleiben.

 Auch die Kunden wenden sich ab: Indonesien stornierte jüngst eine Bestellung. Der Auftrag über 49 Boeing-Maschinen hatte immerhin einen Listenpreis von mehr als 5 Mrd. US-Dollar.Sollten sich einige Verdachtsfälle erhärten, könnten größere Probleme auf den Flugzeugbauer zukommen: Neben dem Image-Schaden und dem Vertrauensverlust wurden schon die ersten Sammelklagen für Aktionäre eingereicht. Auch Airlines, die ihre Flieger nicht nutzen können, dürften Ausgleichsansprüche stellen.

Außerdem ist bereits von Ungereimtheiten im Zulassungsprozess zwischen der FAA, der Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten, und Boeing die Rede, die internationale Behörden jetzt natürlich aufgeklärt haben möchten. Auch das FBI soll bereits ermitteln. Zudem haben sich die Chicagoer an ihren Produktionsstätten auf den neuen Flugzeugtyp 737 Max ausgerichtet. Während aktuell vom Typ 737 ca. 52 Flieger pro Monat gebaut werden, sind es von allen anderen Modellen (747 bis 787) zusammen nur 20 Stück im Monat. Mehr als 5 000 der knapp 5 900 Bestellungen entfallen auf die 737 Max-Serie. Dieser Stellenwert ist auch Vorstandschef Dennis Muilenburg bewusst, weshalb er in einem öffentlichen Schreiben ein schnelles Softwareupdate sowie zugehörige Pilotentrainings in Aussicht stellte.

Der unkalkulierbare Schaden dürfte bei der Dow Jones-Aktie (365,26 US-Dollar; US0970231058) für nachhaltige Unruhe sorgen. Und Ungewissheit mögen Börsianer nicht. Deshalb sollten PLATOW-Leser vorsichtiger werden und das Papier aus ihren Depots verbannen. Seit der Erstempfehlung aus PB v. 12.4.17 liegen sie ohnehin bereits 105% im Plus.

Verkaufen Sie Boeing auf Grund der Risiken.

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Unsere Meinung | 25. März 2019

Berliner Bankenfieber

Die Ouvertüre zu den keineswegs im Himmel vereinbarten Gespräche über eine mögliche Hochzeit von Deutscher Bank und Commerzbank ist verklungen, die anfängliche Markteuphorie über... mehr

Flughafenbetreiber | 25. März 2019

Fraport bietet Einstiegschance

Ein unverhältnismäßig starker Kursrückgang von mehr als 8% traf die Fraport-Aktie (67,70 Euro; DE0005773303) in den vergangenen Tagen. Denn aus unserer Sicht war der Flughafenbetreiber... mehr

Medien | 25. März 2019

ProSieben investiert mit Volldampf

Erwartet schwach waren bei ProSiebenSat.1 die 2018er-Zahlen. Wegen sinkender Werbeerlöse fiel der Umsatz um rd. 2% auf 4 Mrd. Euro, das EBITDA um 4% auf 1 Mrd. Euro. Zudem wurden das... mehr

Druckmaschinen | 25. März 2019

Koenig & Bauer unter Kostendruck

Mit Enttäuschung wurden der 2018er-Jahresabschluss und ein mehrjähriger Ausblick von Koenig & Bauer an der Börse aufgenommen. Dies geschieht nicht zu Unrecht, denn der Umsatz kletterte... mehr

Social Media | 25. März 2019

„Neue Arbeit“ für Xing

Von ungebremstem Wachstum sprach Thomas Vollmoeller mit Blick auf das Gj. 2018, mit dem sich der CEO von Xing „sehr zufrieden“ zeigte. Das kann er auch: Den Umsatz verbesserte das... mehr

Getränke | 25. März 2019

Berentzen – Innovationsjahr 2019

Investitionen sowie zahlreiche prozessuale und strukturelle Änderungen bestimmten das Gj. 2018 bei Berentzen. Dieses „Übergangsjahr“, wie Vorstand Oliver Schwegmann es am Donnerstag... mehr