Epigenomics – Wettlauf mit der Zeit

Das Berliner Biotechnologie-Unternehmen Epigenomics musste in der vergangenen Woche die nach HGB notwendige Mitteilung machen, dass die Hälfte des Grundkapitals aufgebraucht ist. Das kommt wegen der Verzögerung bei der Entscheidung über die Kostenerstattung des Darmkrebstests epiColon in den USA allerdings nicht völlig unerwartet. Darüber hinaus ist das Unternehmen bis Anfang 2019 sicher durchfinanziert und setzt nach unseren Informationen darauf, im Mai oder Juni die letzten Hürden auf dem Weg zur Marktzulassung des Hoffnungsträgers nehmen zu können.

Zudem hat das Mittel in zwei davon unabhängigen Studien vielversprechende Ergebnisse beim Einsatz zur Erkennung von Leberkrebs geliefert. Mit knapp über 90% liegt die Krebs-Erkennungsrate laut dieser Studien deutlich höher als beim derzeit üblichen Standardtest. Auch hier könnte es also bei der Zulassung schneller als gedacht gehen, so dass die Berliner inzwischen schon auf drei mögliche Indikationen (Darm-,Lungen- und Leberkrebs) für epiColon hoffen können. Die Sache wird also zum Wettlauf mit der Zeit, denn es gilt als ausgemacht, dass das Unternehmen 2018 noch einmal Kapital wird aufnehmen müssen. Für die Aktie (3,81 Euro; DE000A11QW50) wäre ein Kapitalschritt bei einem absehbaren kommerziellen Erfolg des Wirkstoffs leichter. Epigenomics ist bislang nur etwas für sehr risikobewusste Anleger mit einem langen Zeithorizont. Wir raten PLATOW-Lesern, die weitere Entwicklung abzuwarten.

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25. April 2018