Überholmanöver bei Jahresendrally
Die Q3-Berichtssaison neigt sich allmählich ihrem Ende entgegen und unterm Strich lässt sich festhalten: Bei den deutschen Unternehmen geht es wieder aufwärts – zumindest bei den meisten. Eine Deloitte-Umfrage unter Finanzvorständen kommt zu dem Ergebnis, dass sich inzwischen weniger als ein Viertel der Unternehmen im Krisenmodus befindet. Demgegenüber sehen sich 39% in einer Erholungsphase und 38% sogar wieder auf Wachstumskurs.
Dass auch der Blick ins neue Jahr spürbar hoffnungsvoller wird, liegt natürlich auch an den jüngsten Erfolgsmeldungen zu Covid-19-Impfstoffen. Und die führten an der Börse zu einer überraschenden Wende: Die bisherigen Corona-Stars, wie Essenslieferanten und defensive Werte, wurden von Anlegern aus den Depots geworden. HelloFresh beispielsweise stürzte allein im November zwischenzeitlich 17% ab, seit Mitte Oktober sogar 25%. Stattdessen erfuhr die hart gebeutelte Reisebranche ein Comeback. HolidayCheck legte dank der Aussicht auf ein sich normalisierendes Reisejahr 2021 in den vergangenen beiden Wochen fast 30% zu, Branchenprimus Tui seit Ende Oktober sogar mehr als die Hälfte. Und auch der problemgeplagten Autobranche, die sich laut Deloitte-Erhebung noch im Krisenmodus befindet, geht es wieder besser, seit im Sommer die Nachfrage v. a. in China anstieg und langsam auch in Europa zunimmt. Die von der Bundesregierung verlängerte Prämie für E-Autos sowie eine Abwrackprämie sollen den Absatz weiter ankurbeln.
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