CTS Eventim – Corona-Opfer
Die Zahlen bei CTS Eventim fielen so verheerend aus wie befürchtet. Nach zwei starken Auftaktmonaten schlug Corona zu: Der Q1-Umsatz knickte allein durch den Einbruch im März um ein Drittel auf 184,6 Mio. Euro ein, das ber. EBITDA lag mit 13,5 Mio. Euro rd. 75% unter Vorjahr. Die Marge halbierte sich von 40,1 auf 21,3%.
Insbesondere im größeren und margenschwächeren Segment Ticketing waren die Einschläge sichtbar: Trotz eingeleiteter Kostensenkungsmaßnahmen und der Ausgabe von Gutscheinen anstelle von Rückerstattungen fiel hier ein EBITDA-Verlust von 3,3 Mio. Euro an. Der Umsatz brach um 40% auf 108,6 Mio. Euro ein.
CEO Klaus-Peter Schulenberg, der zuvor schon den Ausblick für 2020 einkassiert hatte, verwies zwar auf die gute Liquiditätslage der Hamburger. Doch allein durch den März ist das Eigenkapital um 106 Mio. auf 684,5 Mio. Euro gesunken; die Eigenkapitalquote hat sich um 3,4 Prozentpunkte auf allerdings immer noch solide 38,2% verschlechtert. Geholfen hat die Anfang Mai verkündete Streichung der Dividende, die den Konzern bei 0,69 Euro je Aktie (33,00 Euro; DE0005470306) nach unseren Berechnungen gut 66 Mio. Euro gekostet hätte. Damit ist der Status als Dividenden-König in weite Ferne gerückt, nachdem der Ticket- und Konzertveranstalter die Ausschüttung zuvor elf Mal in Folge erhöhte. Zudem ist die sicher geglaubte Dividendenrendite von 2,1% für Anleger ebenso passé wie die zuvor attraktive Bewertung. Für 2020 gehen wir von einem Einbruch des Gewinns aus, aber auch für 2021 errechnen wir ein recht hohes KGV von 30.
Die Zeit zum Wiedereinstieg bei CTS Eventim ist noch nicht reif. Wir beobachten den Titel vorerst.
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