Cellnex – Spanische Attacke auf Europas Mobilfunkmasten
Infrastrukturaktien sind in Zeiten eines sich abzeichnenden zyklischen Abschwungs begehrt. Das gilt auch für die spanische Cellnex Telecom, die nach einer fast beispiellosen Einkaufstour zum zweitgrößten Betreiber von Mobilfunkmasten in Europa geworden ist und die Platzhirsche Vodafone und Deutsche Telekom angreift.
Das Unternehmen profitiert davon, dass die etablierten Unternehmen wegen der hohen Investitionen für den 5G-Standard gerne die Kosten zum Unterhalt der Sendemasten teilen. So besitzt Cellnex mit Sitz in Barcelona nach einem 3 Mrd. Euro schweren Zukauf in Frankreich in diesem Jahr bereits über 45 000 Sendemasten in Spanien, Frankreich, Italien und anderen europäischen Ländern. Jüngst kamen mit dem Kauf von Cignal für 210 Mio. Euro weitere rd. 550 Masten in Irland hinzu. Gegenwärtig hat nur Vodafone mit geschätzt 61 700 Funkverteilern ein größeres Netz in Europa. Die jüngst publik gewordenen Pläne von Vodafone-Chef Nick Read, das Mast-Geschäft auszugliedern und an die Börse zu bringen, stießen auf ein hohes Investoreninteresse. Denn solche Unternehmen sind beliebt, weil sie auch in konjunkturell schwächeren Zeiten zuverlässige Gewinnströme versprechen.
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