Suse überzeugt noch nicht
Nach dem Börsengang von Suse am 19.5. waren viele Investoren auf den Q2-Bericht gespannt. Die am Donnerstag (15.7.) vorgelegten Zahlen enttäuschten jedoch: So konnte der Anbieter von Open Source-Software das Wachstumstempo der ersten Monate wegen Problemen in der Lieferkette nicht halten:
Der ber. Umsatz stieg im Q2 (per 30.4.) nur um 9% auf 136,8 Mio. US-Dollar, während er im gesamten 1. Hj. um 13% kletterte. Die Luxemburger profitierten zwar vom guten Cloud-Geschäft und der 2020er-Übernahme von Rancher Labs. Dieser Zukauf trieb aber auch die Kosten in die Höhe, die u. a. hohe aktienbasierte Vergütungen enthalten. Das ber. EBITDA sank um 3% auf 48,2 Mio. Dollar und die weiterhin hohe Marge fiel von 40 auf 35%.
CEO Melissa Di Donato war dennoch zufrieden und erwartet im Gj. einen ber. Umsatz von 550 Mio. bis 570 Mio. Dollar sowie eine ber. EBITDA-Marge von rd. 35%. Mittelfristig soll das Geschäft jährlich im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich wachsen und die Marge auf 40% ansteigen. Für uns ist die Aktie (29,00 Euro; LU2333210958) des MDAX-Aspiranten jedoch auch nach dem zwischenzeitlichen Kursrutsch von 6% am Donnerstag und trotz guter Wachstumsaussichten mit einem 2021/22er-KGV von 112 schlichtweg zu teuer.
Suse bleibt deshalb auf der Beobachtungsliste.
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