Bilfinger hat die Talsohle längst durchschritten
Der mehrjährige Konzernumbau hat Bilfinger zugesetzt. Die Neuausrichtung drückte auf EBITA-Marge, die 2020 wieder solide 4% erreichen soll. Als führender Industriedienstleister für die Chemie-, Versorger- und Energiebranche wollen die Mannheimer die Effizienz von Anlagen verbessern und deren Instandhaltungskosten senken. Das Angebot dafür ist vielfältig und reicht vom Consulting über Engineering, Montage, Anlagenerweiterung und Generalrevision bis hin zu digitalen Anwendungen.
Zum neuen Jahr hat sich der Vorstand um CEO Tom Blades von vier auf drei Personen verschlankt und mit den Q3-Zahlen auch eine Verkleinerung der Zentralfunktionen angekündigt. Damit werden 200 Verwaltungs- und IT-Mitarbeiter freigestellt. Kürzere Entscheidungswege und mehr unternehmerische Freiheiten der Geschäftsbereiche sollen den Konzern stärken. Operativer Rückenwind ist auch von der deutschen Wirtschaft zu spüren, die die Produktion im November mit 1,1% überraschend stark steigerte. Experten hatten mit lediglich 0,7% gerechnet.
Bilfinger verbesserte den Umsatz im Q3 organisch um 7% auf 1,1 Mrd. Euro. Dank greifender Effizienzmaßnahmen stieg das bereinigte EBITA um kräftige 53% auf 34 Mio. Euro, womit die Marge bei 3,1% (Vj.: 2,1%) landete. Dem Rückgang des Auftragseingangs von organisch 7% auf 997 Mio. Euro messen wir etwas weniger Bedeutung bei. Denn der Industriedienstleister begründet diesen u. a. mit Timing-Aspekten bei der Projektvergabe in den USA und Großbritannien. Das EBITA-Jahresziel von deutlich über 100 Mio. Euro hat Blades mit 127 Mio. Euro schon vorzeitig erfüllt. Für 2020 halten wir rd. 180 Mio. Euro für erreichbar.
Die SDAX-Aktie (33,22 Euro; DE0005909006) hat also gute Aussichten, ihre im August begonnene Aufwärtsbewegung fortzusetzen. Dafür spricht auch das attraktive KGV von 15. Der Titel lockt zudem mit einer Dividendenrendite von 3,0%.
Bilfinger steht weiterhin auf unserem Kaufzettel. Der Stopp sollte unverändert bei 24,30 Euro landen.
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