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Bechtle – Warnsignale voraus

Bechtle Konzernzentrale
Bechtle Konzernzentrale © Bechtle

Die erste Reaktion auf die am Donnerstag (10.11.) gemeldeten Q3-Zahlen bei Bechtle spricht Bände: Die MDAX-Aktie (37,52 Euro; DE0005158703) rauschte 7% in die Tiefe. Grund dafür war das schwache Vorsteuerergebnis (EBT) von 88,2 Mio. (Vj.: 87,0 Mio.) Euro, das die Markterwartungen (90,0 Mio. Euro) um 3% verfehlte.

Die Marge fiel um 80 bps. auf 6,0%. Als Belastungsfaktor erwies sich die zunehmende Normalisierung der coronabedingten Kosteneinsparungen. So erfordert der Bereich IT-Systemhaus (66% vom Umsatz) einen hohen Kundenkontakt, was mit hohen Reisekosten einhergeht. In der Telefonkonferenz führte das Unternehmen diesen Punkt auch als maßgeblichen Grund dafür an, die Prognose (Umsatz: +5 bis 10%; EBT-Marge: 6,0%) nur zu bestätigen.

Zwar ist Bechtle nach neun Monaten (Umsatz: +12%; EBT-Marge: 5,9%) auf gutem Wege, die Ziele einzuhalten. CEO Thomas Olemotz betonte zuletzt jedoch immer wieder den konservativen Charakter des Ausblicks. Wenngleich die Chance besteht, diesen beim Umsatz zu übertreffen, dürfte die Tonalität der vergangenen Monate ein Grund dafür gewesen sein, weshalb sich Marktteilnehmer beim Ausblick mehr erhofft hatten. Als ein erstes Warnzeichen werten wir zudem den sequenziell rückläufigen Auftragsbestand auf 1,6 Mrd. (Q2: 1,8 Mrd.) Euro, wenngleich das Unternehmen im Call unterstrich, dass noch keine größere Zurückhaltung für IT-Investitionen seiner Kunden zu spüren sei. Langfristig räumen wir der Aktie gute Chancen ein, kurzfristig überwiegen jedoch die Risiken.

Warten Sie bei Bechtle ab.

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