Fondsbericht

Platow-Fonds Dezember – Happy End mit Börsenfee

PLATOW-Fonds
PLATOW-Fonds © PLATOW Verlag

Ende gut, alles gut. Wenn vor zehn Monaten die gute Börsenfee mit dem Angebot erschienen wäre, im Seuchen-Jahr 2020 mit einem blauen Auge davonzukommen, hätten die meisten Anleger wohl ohne Zögern eingeschlagen. Bedeutende Aktienindizes waren binnen Wochen um ein Drittel und mehr eingebrochen, Crash-Propheten grinsten unheilvoll in Zoom-Konferenzen und Youtube-Videos.

Doch am Ende dieses ungewöhnlichen Jahres lachten andere, denn bei vielen Auswahlindizes stand ein solides Plus. So konnten DAX, MDAX und TecDAX 2020 immerhin mit einstelligen, wenn auch im langfristigen Vergleich eher unterdurchschnittlichen Renditen abschließen. Der DWS Concept Platow erreichte sogar ein prozentual zweistelliges Plus, lediglich dem 2020 außergewöhnlich starken SDAX musste er sich geschlagen geben. Im Langfrist-Wettbewerb, z. B. seit Auflage 2006 und auf Zehnjahressicht, bleibt der Fonds allerdings klar vor diesem Index, den wir wegen der Portfoliozusammensetzungen als den noch am besten geeigneten Vergleichsmaßstab ansehen.

Stark zu dieser guten Wertentwicklung beigetragen haben im Kalenderjahr 2020 die Aktien von Steico und 2G Energy, die sich im Wert mindestens verdoppelten und dadurch auch zu Kernpositionen aufstiegen (siehe Tabelle). Teilweise noch höhere Renditen erzielten allerdings vier Titel, die wir erst im Lauf des Jahres neu ins Portfolio aufgenommen haben: DocCheck, Lang & Schwarz, Verbio und Allgeier (bzw. Nagarro). Die beiden Letztgenannten wurden sogar zu den größten Positionen des Fonds überhaupt. Gemessen an den Kursen beim Erstkauf hat sich die Kombination Allgeier plus Nagarro, die Anleger nach der Aufspaltung nun beide im Depot vorfinden, im Wert mehr als verdreifacht.

Die Teilung von „Allgeier alt“ in Nagarro und „Allgeier neu“ ist ein gutes Stichwort für den Berichtsmonat, war sie doch im ansonsten nachrichtenarmen Dezember die bedeutendste Neuigkeit eines Portfoliounternehmens. Ansonsten verzeichneten wir lediglich Quartalszahlen bei Deutsche Industrie, Hornbach-Baumarkt und Hornbach Holding, Prognoseanhebungen bei DocCheck, Einhell, Hawesko und Paul Hartmann, eine Prognosesenkung bei CropEnergies und den SDAX-Aufstieg von Verbio. Zehn Aktien aus dem Portfolio erreichten neue Allzeithochs, darunter DocCheck, Mensch und Maschine, Puma und Steico. Teilweise wurden die hohen Kurse für Verkäufe im Rahmen von Directors‘ Dealings genutzt, etwa bei 2G Energy, 7C Solarparken, Adesso und Verbio. Käufe gab es bei Defama, Münchener Rück sowie S&T.

Von Nachrichtenarmut kann dagegen im Gesamtjahr 2020 keine Rede sein. Wenn es die Corona-Pandemie nicht gegeben hätte, wäre in Deutschland wohl die Wirecard-Insolvenz das Börsenthema des Jahres gewesen. Dass der DWS Concept Platow Fonds (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) niemals in vierzehneinhalb Jahren in diesem Skandalunternehmen investiert war, verbuchen wir 2020 ebenfalls auf der Habenseite. Überdies sehen wir diesen Fakt als Bestätigung unseres bewährten Aktienauswahlprozesses. Nicht unter den Teppich kehren wollen wir indes, dass die Erholung des Aktienmarktes ohne das beherzte Eingreifen von Notenbanken und Regierungen vermutlich nicht oder zumindest nicht so fulminant ausgefallen wäre. Wenn Anleger bei der guten Börsenfee also Gesichtszüge von Christine Lagarde oder Jerome Powell entdecken, würden wir dem nicht grundsätzlich widersprechen.

Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory

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