Fondsbericht

Platow-Fonds im Juli – Ein Monat der „Kleinen“

PLATOW-Fonds
PLATOW-Fonds © PLATOW Verlag

Der Juli war ein Monat der Mid- und Small-Caps. Während MDAX, TecDAX und SDAX im Berichtsmonat mit erfreulichen Gewinnen aufwarteten, trat der DAX auf der Stelle. Der DWS Concept Platow Fonds legte ebenfalls eine objektiv gute Performance aufs Parkett, auch wenn sein Kurs nicht ganz so stark zulegte wie der SDAX.

Der Small-Cap-Index ist der fairste Vergleichsmaßstab, auch wenn der Fonds vom Anlageprozess her ein All-Cap-Fonds ist. Das bedeutet, dass grundsätzlich jede Aktie eines deutschen Unternehmens die Chance hat, ins Portfolio zu gelangen, egal, ob sie einen Blue Chip aus dem DAX, einen Nebenwert des MDAX oder einen Small Cap aus dem SDAX repräsentiert oder in überhaupt keinem Auswahlindex gelistet ist. Unsere Kernpositionen zeigen denn auch die Variationsbreite: So ist die Deutsche Post im DAX enthalten, Bechtle im MDAX und TecDAX, Verbio im SDAX und Steico in keinem dieser gängigen Indizes.

Im Ergebnis hatte der DWS Concept Platow Fonds (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) in den vergangenen Jahren indes meistens einen Schwerpunkt auf Small Caps. Diesen haben wir aber nicht ex ante festgelegt. Vielmehr wenden wir bei jeder Aktie die gleichen Auswahlkriterien an, egal, ob es sich um einen Blue Chip handelt oder um einen Micro Cap. Da wir bei vielen fundamentalen Kennzahlen Wert auf beständiges und ausreichend hohes Wachstum legen, verwundert es nicht, dass oft kleinkapitalisierte Unternehmen in unseren „Fangnetzen“ hängen bleiben. Mittelständische Firmen agieren meist unternehmerischer und sind daher meist wachstumsstärker als große und manchmal träge Konzerne.

Empirisch schwankte der Anteil der DAX-Werte am Fondsvolumen in den vergangenen Jahren meist um die 10%, per Ultimo Juli betrug er ebenfalls rund 10%. Etwa die Hälfte stellten Unternehmen aus dem MDAX oder SDAX; noch kleinere Firmen, die in keinem der vier Indizes enthalten sind, grob ein Drittel. Per 30.7. lautete die Aufteilung: MDAX 14%, SDAX 25%, kein Index 47%. (Die Kassenquote betrug 4%.).

Diese von Investoren oft angefragten „Index-Breakdowns“ sind allerdings mit Zurückhaltung zu interpretieren. Aus Platzgründen weisen wir an dieser Stelle nur beispielhaft darauf hin, dass alleine der MDAX seit seinem Bestehen zunächst 70, dann 50 Aktien enthielt, derzeit 60 Papiere umfasst und ab September wieder aus 50 Titeln bestehen soll. Oder dass erst seit 2018 Doppel-Listings in MDAX und TecDAX (betrifft aus dem Fonds z. B. Bechtle) oder SDAX und TecDAX (z. B. S&T) möglich sind, was die Vergleichbarkeit einschränkt.

Wichtiger als Indexzugehörigkeiten sind ohnehin die Chancen einzelner Aktien und ihre Beiträge zur Gesamtrendite. Im Juli entwickelten sich besonders unsere Kernpositionen überwiegend positiv, mit Adesso, Bechtle, PSI, S&T, Sto und Verbio tauchten sechs dieser zehn Titel auch in der Liste der Aktien mit den besten Monatsrenditen auf. Prozentual zweistellig verloren im Juli nur 2G Energy und Ernst Russ.

Mit Defama, Deutsche Post, Einhell, Hapag-Lloyd, Hawesko, Hornbach Holding, MBB, Nagarro, Puma, Steico, Sto und Verbio erreichten zwölf Aktien aus dem Portfolio Allzeithochs, fünf weitere (Adesso, Adva, Deutsche Telekom, Funkwerk und PSI) immerhin so hohe Kurse wie seit 15 bis 21 Jahren nicht mehr. Teilweise wurden diese Hochs von Insiderkäufen im Rahmen von Directors‘ Dealings (Adesso, Einhell, Gerresheimer, MBB, Münchener Rück, SAF-Holland) oder Prognoseanhebungen (Adva, Allgeier, Alzchem, Bechtle, Deutsche Post, Hapag-Lloyd, Puma, Surteco) flankiert. Insiderverkäufe beobachteten wir lediglich bei Ernst Russ, Init und Leifheit. Das stimmt uns für die weiteren Aussichten vieler dieser Unternehmen vorsichtig optimistisch – egal ob es sich um Blue Chips oder Small Caps handelt.

Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory

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