Hoffnung unterm Bayer-Kreuz
Die Nachricht, die am Dienstag (2.7.) über den Atlantik schwappte, dürfte für Erleichterung in Leverkusen gesorgt haben: Bayer kann im Glyphosat-Prozess auf eine niedrigere Strafzahlung hoffen. Statt ursprünglich 80 Mio. US-Dollar stehen nun noch 50 Mio. Dollar im Raum. Denn in den USA ist die Strafschadenersatzzahlung auf das Neunfache des Schadenersatzes begrenzt. Da Letzterer bei Bayer 5 Mio. Euro beträgt, sind maximal 45 Mio. Euro an zusätzlicher Strafe zulässig. Zudem ist eine Reduzierung des Schadenersatzes denkbar, denn der an Krebs erkrankte Kläger soll sich in vollständiger Remission befinden.
Zu einer erneuten Kehrtwende in der Prozessstrategie des Bayer-Vorstands wird die Hoffnung auf eine geringere Strafe aber wohl kaum führen. Da es in den USA noch immer ca. 13 400 Kläger gibt, befasst sich ein eigener Ausschuss im Aufsichtsrat des DAX-Konzerns weiter mit Frage, wie sich diese Klagewelle in den Griff bekommen lässt. Dass ein auf Vergleiche spezialisierter Top-Anwalt ins Boot geholt wurde, lässt darauf schließen, dass eine solche – zuvor von CEO Werner Baumann stets abgelehnte – Lösung nicht mehr undenkbar ist (s. a. PLATOW Brief v. 17.5.).
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