Taumelnder DAX, zögerliche OPEC
Noch zu Wochenbeginn hatten wir die Hoffnung, dass sich das Sentiment an den Börsen etwas aufhellt. Doch die Stimmung bleibt schlecht: Der DAX fällt mit 10 813 Punkten auf den tiefsten Stand seit Dezember 2016 und schickt sich an, die genau vor zwei Jahren eröffnete Kurslücke zwischen 10 786 (6.12.16) und 10 873 (7.12.16) DAX-Punkten zu schließen.
Auslöser des neuerlichen Kursrutsches waren Sorgen um eine Verschärfung des Handelskonfliktes zwischen den USA und China, nachdem die Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei auf Betreiben von US-Präsident Donald Trump in Kanada festgenommen wurde. Hinzu kommt ein taumelnder Ölpreis, der am Nikolaustag zeitweise bis zu 5% nachgibt. Hintergrund ist eine zögerliche OPEC, die sich zunächst nicht auf das Ausmaß der gewünschten Förderkürzung einigen konnte. Die Ölmacht Saudi-Arabien wünscht sich zwar eine Verknappung des Angebots, muss sich aber wegen der Krise um die Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi zurückhalten (s. a. PLATOW Brief). Zünglein an der Waage dürfte Wladimir Putin spielen: Russland stößt am Freitag (7.12.) zu den Beratungen der OPEC dazu. Wir rechnen mit einem Schnitt um etwa 1,0 Mio. Barrel pro Tag, was das OPEC-Angebot (33 Mio. Barrel) näher an den von der Internationalen Energieagentur für 2019 erwarteten Bedarf (31,3 Mio. Barrel) bringen würde.
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