DAX-Umbau

Die wahren Sorgen des DAX

Aktienhandel muss nicht teuer sein.
Aktienhandel muss nicht teuer sein. © Bundesverband deutscher Banken

Die Deutsche Börse muss und will das Image des DAX aufpolieren. Der Leitindex soll, so Börsenchef Theodor Weimer, größer (40 statt 30 Titel), moderner (mehr Sektoren) und belastbarer (Profitabilitätsprüfung) werden. Die Vorschläge, über die „relevante Marktteilnehmer und interessierte Dritte“ bis 4.11. abstimmen, sind sicher geeignet, einige der Wirecard-Schwachstellen im Regelwerk abzustellen.

Der große Wurf sind sie aber nicht. Zum einen fördern sie die erdrückende Dominanz des DAX am deutschen Markt noch weiter, in dessen größer werdenden Schlagschatten viele interessante Nebenwerte zu verdorren drohen. Zahlreiche Regulierungen im Gefolge der Finanzkrise haben bereits dafür gesorgt, dass das Interesse der Anleger zu stark auf die wenigen Titel an der Spitze gelenkt wird. Eine Berichterstattung zu den „Small Caps“ findet immer weniger statt. Das ist zwar gut für Nebenwerte-Experten wie PLATOW, doch die neuen Ideen der Börse werden die Liquidität bei Werten der zweiten und dritten Reihe noch weiter sinken lassen. Mit 40 Titeln stiege die Marktkapitalisierung des DAX um weitere 8%, während der MDAX fast ein Drittel seines Gewichtes verlöre. Der DAX würde dann 83% des gesamten deutschen Aktienmarktes abbilden, während der ungleich mehr Werte enthaltende S&P 500 lediglich auf 75% kommt.

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