Fondsbericht

Platow-Fonds im März – Bewegte Zeiten

PLATOW-Fonds
PLATOW-Fonds © PLATOW Verlag

Ausnahmezustand. Was derzeit für unser aller Alltagsleben gilt, trifft ebenfalls auf die Börse zu. Sie wurde zwar im Gegensatz zu vielen Geschäften und Restaurants nicht geschlossen, zeigt aber doch unverkennbar Anzeichen von außergewöhnlichem Stress. In den USA wurde der Handel im März mehrmals unterbrochen, in einigen Segmenten ist die Liquidität fast ausgetrocknet.

Aktien wurden hart getroffen. Keine Frage: Der März 2020 geht als einer der schlechtesten Börsenmonate in die Geschichte ein. Zwar verlor der DWS Concept Platow Fonds (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) etwas weniger stark an Wert als der SDAX und der DAX, gleichwohl doch so viel wie noch nie in einem Kalendermonat seit der Auflage im Mai 2006. Die Ursache sind die hohen Kursverluste fast aller Portfoliobestandteile. Am härtesten traf es Unternehmen, die vom „Shutdown“ direkt betroffen sind, wie etwa Airbus, HHLA, MTU oder Sixt. Erfreulicherweise kamen diese Abschläge auf Fondsebene nur gedämpft an, da wir die Positionen in Airbus und MTU frühzeitig stark verkleinert und Adidas sowie Borussia Dortmund komplett verkauft hatten. Am wenigsten schlecht schnitten Titel wie 7C Solarparken, Bechtle, Einhell oder Hapag-Lloyd ab.

Unternehmensspezifische Meldungen gab es durchaus, doch traten sie in den Hintergrund, wie etwa die Veröffentlichungen der (oft sehr guten) 2019er-Zahlen, die mittlerweile wie „aus der Zeit gefallen“ wirken. Denn eines ist für uns seit Mitte März klar: Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus werden hohe ökonomische Kosten verursachen und die deutsche Wirtschaft in eine schwere Rezession führen. Konsequenterweise kassierten zahlreiche Unternehmen ihre 2020er-Prognosen ein (und mit diesen größtenteils auch gleich die Dividendenvorschläge). Im Platow-Fonds betraf dies bislang nur Airbus, All for One, KAP, MTU, Münchener Rück und Sixt. Wir gehen indes davon aus, dass weitere Unternehmen folgen werden. Einige Aktiengesellschaften aus dem Fonds haben ihre HV bereits verschoben (z. B. Deutsche Telekom, DIC Asset, MBB, Muehlhan), andere (z. B. Allianz) prüfen derzeit, ob sie diese gemäß einem neuen Gesetz ohne physische Präsenz der Aktionäre abhalten können. Letztere Variante hätte den Vorteil, dass die Versammlung und damit auch die Dividendenzahlung zum geplanten Termin erfolgen könnten. Logwin hat eine „nicht-physische“ Versammlung bereits angekündigt.

Hoffnung machen die Directors‘ Dealings im März: So griffen Insider bei All for One, Bechtle, Datagroup, Deutsche Industrie, Deutsche Telekom, DIC Asset, DocCheck, Einhell, Helma Eigenheimbau, MBB, Mensch und Maschine, MLP, Münchener Rück, Noratis, Puma, S&T sowie Talanx zu. Bei MTU und Volkswagen registrierten wir Käufe und Verkäufe. Folglich kauften im März bei etwa einem Drittel aller Portfoliofirmen Insider zu – eine bemerkenswert hohe Quote.

Mut und Standfestigkeit werden Firmenlenker und Anleger auch in den nächsten Monaten brauchen. Denn das Q2 dürfte eine Herausforderung werden. Wir bei pfp Advisory sind gerade dabei, die durch Corona veränderte Lage in unsere prognosebasierten Kennzahlen einzuarbeiten, um unser quantitatives Screening starten zu können. „Business as usual“: Denn es ist egal, ob wir im Büro am Rechner sitzen oder im Home-Office, das Ergebnis wird das Gleiche sein. Betroffen vom Shutdown, aber im erträglichen Rahmen, sind unsere direkten Unternehmenskontakte. Da sämtliche Kapitalmarktkonferenzen und Präsenzgespräche entfallen, müssen wir uns mit Telefonaten und Webinaren begnügen. Dass diese vorübergehende Einschränkung nennenswerte Auswirkungen auf die Performance des DWS Concept Platow Fonds bzw. des „Platow-Zertifikats“ (DE000DB0PLA8) haben wird, erwarten wir nicht.

Bleiben Sie gesund! Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory

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