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Compugroup – Kalte Dusche

Zu früh haben wir in PB v. 14.9. auf eine Trendwende bei der Compugroup-Aktie (33,42 Euro; DE000A288904) gesetzt. Nachdem der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierte Softwareanbieter seine Prognose für das Gj. noch Anfang September bestätigt hatte, kam Ende Oktober die kalte Dusche. Aufgrund von Projektverschiebungen erwartet der Vorstand nur noch ein organisches Umsatzwachstum von 4 bis 6% auf 1,1 Mrd. bis 1,13 Mrd. Euro, anstatt bisher +4 bis 8%. Das ber. EPS soll nun nur noch bei 1,70 bis 1,90 Euro landen (zuvor: 1,90 bis 2,10 Euro).

Gegenüber 2021 entspräche dies einem Gewinnrückgang von 2,6 bis 12,8% (ber. EPS 2021: 1,95 Euro). Beim Umsatz rechnen die Koblenzer mittelfristig weiter mit mindestens 5% Wachstum (CAGR). Die ber. EBITDA-Marge soll auf ca. 25% im Jahr 2023 und bis 2025 auf ca. 27% steigen. Im lfd. Jahr belasteten aber strategische Investitionen und in den ersten neun Monaten stand ein Rückgang um 210 bps. auf 20,7% zu Buche. Das ist zwar planmäßig, zeigt aber, wie hochgesteckt die Ziele sind. Positiv entwickelte sich der Umsatz, der trotz schwieriger Vergleichszahlen organisch um 1,5% auf 802 Mio. Euro kletterte. Wiederkehrende Einnahmen (68% des Umsatzes) wuchsen um 11%, was die Widerstandskraft des Geschäftsmodells zeigt. Die Konjunkturresistenz und das 2023er-KGV von 14 sind verlockend. Allerdings sehen wir das Management in der Bringschuld und warten konkrete Verbesserungen der Margen ab, bevor wir einen erneuten Einstieg in Erwägung ziehen.

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