Disney lockt Abonnenten und Aktionäre
In den USA, Kanada, den Niederlanden, Australien und Neuseeland ist Disney+, der Streamingdienst von Walt Disney, bereits im vergangenen November gestartet. Die Nachfrage ist enorm: Anfang Februar zählte der Film-Riese bereits 28,6 Mio. Abonnenten.
Bis Ende 2024 sollen es 60 Mio. bis 90 Mio. werden. Ab dem 24.3. werden auch deutsche Kunden ihren Teil dazu beitragen. Die Marketing-Maschinerie läuft bereits: Der Start wurde um eine Woche vorgezogen, Frühbucher erhalten das Jahresabo 10,00 Euro günstiger und für den 24.3. ist ein neuer Start Wars-Film exklusiv für Disney+ angekündigt.
Der Angriff auf Markführer Netflix hat seinen Preis. Im Startquartal des Gj. 2019/20 (per 30.9.) fiel der Nettogewinn um 23% auf 2,1 Mrd. US-Dollar. Der freie Cashflow brach sogar um mehr als zwei Drittel auf 292 Mio. Dollar ein. Der Umsatz hingegen konnte dank erfolgreicher Kino-Filme um 36% auf 20,9 Mrd. Dollar gesteigert werden. Der Gewinn je Aktie sank zwar um 17% auf 1,53 Dollar, konnte die Marktprognose von 1,49 Dollar aber deutlich übertreffen. Daher sprach Bob Iger, bis vergangene Woche noch CEO von Disney, auch von einem starken Q1, dessen Highlight der Start von Disney+ gewesen sei und das selbst die großartigsten Erwartungen übertroffen hätte.
Für ihn ein guter Zeitpunkt, nach 15 Jahren den Hut zu nehmen. Sein Nachfolger ist Bob Chapek, bislang verantwortlich für die Vergnügungsparks. Ein Segment, das im Q1 zwar weiter wuchs, aber aktuell unter Druck steht. Die Gewinne in Disneyland Hongkong litten unter den Protesten, der Park in Shanghai musste wegen des Coronavirus geschlossen werden. Die finanziellen Auswirkungen fallen ins Q2 und werden auf 135 Mio. Dollar prognostiziert.
Die Aktie (118,55 Dollar; US2546871060) brach in der vergangenen Woche über 15% ein. Seit dem Allzeithoch Anfang Dezember gab sie bereits um fast ein Viertel nach. Aus unserer Sicht ist das übertrieben. In Hollywood ist Disney die unangefochtene Nummer 1, mit dem Eintritt in den Streaming-Markt wird der Einfluss noch größer und die Abhängigkeit vom klassischen Kino geringer. Auf dem aktuellen Kursniveau ist das Papier mit einem KGV von 22 attraktiv bepreist und dürfte Käufer wieder anlocken.
Disney bleibt daher ein Kauf mit Stopp bei 105,34 Dollar.
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