Einstiegssignal

Wann ist schwarz schwarz genug?

Die Börse handelt nach ihren eigenen Gesetzen. Da schwächt sich das Wachstum der Eurozone im Q3 auf nur noch 0,2% ab und die Inflation klettert auf atemberaubende 10,7%. In einer solchen Datenlage hätte der DAX in Erwartung stärker steigender Notenbankzinsen und einer schwächeren Gewinnentwicklung der Unternehmen seine fulminante Oktober-Erholung (+9,4%; beste Oktober-Bilanz seit 2015) abbrechen und kräftig im Minus schließen müssen. Stattdessen setzte er seine Klettertour unbeirrt fort.

Sind die Aussichten etwa schon schwarz genug, um an der Börse auf den nächsten Aufschwung zu setzen? Leider lässt sich das verlässlich nur im Rückspiegel sagen, so wie z. B. mit dem Blick von heute auf den 9.3.2009. Drei Tage zuvor hatte das US Labor Office einen der schwächsten Arbeitsmarktberichte der Geschichte veröffentlicht, mit 651 000 gestrichenen Stellen und 12,5 Mio. arbeitslosen US-Bürgern. Der S&P 500 fiel daraufhin zum ersten Mal innerhalb der vergangenen 13 Jahre unter 700, setzte im Anschluss nach über 60% Verlust seit dem Peak zwei Jahre zuvor aber zu einem über zehn Jahre andauernden Höhenflug an.

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